Janna Ney
Meise unterm Pony
Frau Meise trug ein hübsches Häubchen;
darunter barg sie jenes Schräubchen,
das leider etwas locker saß.
Sie hatte Ziele, doch das Maß
ging ihr schon längst verloren.
Sie wähnte sich hochwohlgeboren,
sah sich mit großer Kinderschar
als Gattin ihres Traummanns Star.
Wenn sie im Sommer jubilierte,
ihr kleines Herz vor Schmerz vibrierte,
verging dem Schwarm die Zeit im Flug-
er war ein Star und er war klug.
Er hielt sich auf bei seinesgleichen
und ließ sich dort das Wasser reichen.
Frau Meise aber hielt dran fest,
dass er sich mit ihr trauen lässt.
Sie ignorierte jeden Freier
und schrie empört: Hol dich der Geier!
Bis sie begriff, dass jener Star
für Meisen unerreichbar war,
vergreiste sie in ihrem Nest.
Ein Kater gab ihr dann den Rest,
als er sie sie hungrig niederschlug
und sie zur Abendtafel trug.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.02.2021.
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