Gabriele Förster-Wöbke
ALEXA, such einen Mann für mich!
„Alexa, such mir einen Mann!“,
so fing die ganze Sache an.
Alexa zählte schnell die Jahre
in denen ich ein Konto habe
- bei Amazon.
Kaufinteresse und -Verhalten
lassen sich nicht leicht verwalten:
Sie hat in wenigen Sekunden
nicht nur einen Mann gefunden.
Statistisch hat sie festgestellt,
es passt zu mir die halbe Welt.
Nun hab' ich EINEN für Zuhause*,
er repariert auch mal die Brause.
EINEN für den Party-Gang,
gutaussehend und charmant.
Auch EINEN für den Urlaub pur,
mit Rucksack sind wir gern auf Tour.
Will ich nach Dubai und New York,
dann fliegt EIN Reicher mit mir fort.
Mit EINEM spiele ich nur Schach,
sonst ist er auf der Brust recht schwach.
Mit EINEM lauf' ich um die Wette,
er nennt sich neuerdings Annette.
Mit EINEM geh' ich ins Theater,
er ist so alt wohl wie mein Vater.
Von EINEM lass' ich mir berichten
von der Physik und solch' Geschichten.
Mit EINEM geh' ich gerne bummeln,
danach dann eine Runde schwimmen
Doch häufig hab' ich Magengrummeln:
Ich weiß nie, ob die Namen stimmen.
Nachsatz
Warum nur neun?
Als ich den zehnten Mann nur sah,
da dachte ich an Mord sogar.
© 2021 Gabriele Förster-Wöbke
Das Gedicht von Horst Fleitmann
"Der Träumer und die Traumfrau“ vom 22.02.2021
https://www.e-stories.de/gedichte-lesen.phtml?251299
hat mich zu dieser Schandtat** inspiriert.
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*) Der Mann zuhause ist für die Liebe - nur damit keine Missverständnisse entstehen - alle anderen sind für andere Triebe
**) Schandtat (umgangssprachlich scherzhaft): unbekümmert-übermütige Handlung
Gabriele Förster-Wöbke, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.02.2021.
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