Gestohlene Zeit /
Rotes Licht /
Geruch von brennendem Salbei /
Eine
Schwachstelle, wo ein Panzer sein sollte –
Kerzenlicht und Perlen auf nackter Haut
Geflüsterte Wahrheiten,
verkleidet als Lügen
im Deckmantel des
erhitzten Gemüts
Ersticktes Feuer, heiße Glut
und kalte Lippen
Zwischen Liebkosungen
und vorgeschützter Kälte
Wenn
selbst zwei Flaschen Wein
nicht mehr ins Gewicht fallen,
weil der Rausch ohnehin schon zu stark war -
Zusammen tanzen,
Glück im Moment suchen,
während
zerbrochene Wünsche
wie Scherben am Boden liegen
und sich mit jedem Schritt in die Fußsohlen bohren
Du kannst mir nie geben, was ich brauche,
was ich verdiene,
und ich werde nicht nochmal in die Falle tappen und es von dir
verlangen -
Weißt du nicht, dass ich den Wunsch trotzdem nicht
unterdrücken kann?
Keine Erwartungen?
Was für eine hohle Lüge,
wie durchschaubar, kennst du mich denn gar nicht nach all der Zeit -
Ich kann nicht mit dir sein, ohne die Erwartung zu haben, dass du
mir gehörst.
Schutzpanzer?
Mein Herz liegt da, offenbart, in
der Asche deiner Zigarette, schau nach unten –
Reife?
Meine Augen sind vergitterte Fenster,
dahinter kämpft
ein verlorenes Kind verzweifelt
nach einer Möglichkeit, auszubrechen und
von dir
bemerkt zu werden.
Doch du schaust nicht in meine Augen –
Kälte?
Ich habe
Öl getrunken und bin
deinen Funken zu nahe
gekommen,
stehe
innerlich in Flammen,
die letzten Jahre sind ausgezeichnetes Brennmaterial –
Doch ich bin weise, das kannst du mir nicht mehr nehmen, ich bin weise, ich
weiß was ich tun muss, ich kann Impulse kontrollieren, ich bin weise
und du siehst nur das, und du wirst nie verstehen –
Kälte und Weisheit? Selbstliebe?
Lass mich dir zeigen,
was deine Nähe mit mir macht -
von den Toten
auferstanden, aus dem Nichts manifestiert -
lass mich
ein Messer nehmen, der guten alten Zeiten willen, und schau zu
wie ich mir ein Herz in den Arm ritze – verstehst du?
Ironisch
Ich
steige aus der Bahn aus, auf den beleuchteten Bahnsteig,
eine Insel des Lichts in der verregneten
Dunkelheit.
Hoffnungsvoll lasse ich den Blick wandern,
doch du bist nirgends zu sehen –
enttäuscht, aber nicht
überrascht.
Jonathan. Dein Name -
Ich konnte Drama noch nie widerstehen,
ich habe eine Neigung zu
Dunkelheit und nächtlichen Tankstellenbesuchen,
zu widersprüchlichen
Liebesbekenntnissen und gebrochenen Menschen.
Masochistisch, nicht?
Drama, das
heißt, obwohl ich es beendet habe, will ich nicht, dass du auch so weise
bist –
du sollst vor meiner
Tür stehen, im Regen, betrunken,
und mir
erzählen, dass du dein Leben ohne mich nicht nüchtern ertragen
kannst,
so wie ich deine Gesellschaft
nicht
nüchtern ertragen kann.
Du sollst mir einen Teppich aus leeren
Versprechungen stricken,
erzähl mir, wie du dich
geändert hast,
dass du nun verstehst, was
für ein wertvolles Geschenk meine Liebe war,
dass du mich vergeblich suchst in jeder Frau,
die du triffst –
erzähl mir davon, wie
einzigartig unsere Verbindung ist,
und dass du Himmel und Erde umkehren
würdest, um diese nicht wieder zu verlieren.
Erzähl mir
das alles, damit ich die Augen verdrehen
und deine Worte mit
einer wegwerfenden Handbewegung abtun kann.
Lass mich deine leeren Worte entlarven,
nur um mir im Stillen jedes Wort
einzuprägen,
und sie
nachzuflüstern, wenn du gegangen bist.
Zeig mir, was hätte sein können.
Spiel mit dem Bild von uns, das nur in meinem Kopf existiert,
und natürlich nach der Apokalypse.
Gib mir den nächsten
Fix, ich brauche ihn, denn das Zittern hat wieder eingesetzt -
und lass
mich das Gift aus meinem System ausschwitzen,
bis nur
nebelige Erinnerungen übrig bleiben,
durchtränkt
von
rotem Licht und Räucherschwaden und
Kuscheltieren an Tankstellen.
Und
wenn du schreiend aufwachst das nächste Mal,
fühle die Leere neben dir, in dir,
und lass deinen Schrei in mir nachhallen,
auch
wenn ich nicht mehr in der gleichen Stadt bin wie du.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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von Max Vödisch
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