Samantha Rhinow
Abschied einer Freundin
Wir beide stehen im Licht unserer Erinnerung, sehen was war, was ist, was
längst Vergangenheit nur ist, und fragen uns, wo ist die Zeit geblieben?
Wo sind unsere Pläne, unsere Träume? Wo ist unser Lachen, wo unsere
Tränen? Wo sind wir?
Das Licht am Ende des Tunnels ist
längst nur noch ein Schatten, das Feuer in uns ist erloschen. Was wir
einmal waren, ist längst nicht mehr hier und was wir einmal hatten, hat
wohl nie existiert. Wir stehen am Abgrund und sehen uns nicht. Wir sehen uns
in die Augen und finden uns nicht. Und alles, was wir noch von uns sehen, sind
Hüllen, leere Hüllen, die keine mehr sind. Wir versprachen uns die
Welt, wir waren unsere eigene Welt. Doch Stück für Stück
zerbrach diese Welt. Erst nur ein Teil, dann immer mehr und am Ende war nichts
mehr davon hier. Zwischen uns steht eine Mauer, eine Mauer gebaut aus
Schweigen und Lügen. Zu lange haben wir beide geschwiegen, zu lange haben
wir beide gelogen. Zu lange ist nichts mehr passiert – zu lange ist zu
viel passiert. Es ist nicht meine Schuld, und auch nicht deine. Wir wurden
einfach zu verschieden.
Ich weiß nicht, warum du gehen
musstest. Aber ich weiß, dass du es musstest, denn sonst wärst du
nicht gegangen. Vielleicht brauchtest du Platz, um deinen eigenen Weg zu
gehen, vielleicht war ich zu viel – ich könnte das verstehen.
Vielleicht war es nur ein Augenblick, der uns trennte, nur ein Wort, das uns
fehlte. Doch was auch immer es war, es war real.
Doch bitte lass
uns nicht vergessen. Lass uns unsere Zeit nicht vergessen. Denn alles in allem
war es die beste Zeit meines Lebens. Du hast mich geprägt, mich
verändert, mich zu einem besseren Menschen gemacht. Und egal, wie viele
Tage, Wochen, Monate und Jahre vergehen werden – du wirst mich immer
begleiten. Ich werde deine Liebe nie vergessen – ich werde dich nie
vergessen.
Vielleicht, und nur vielleicht, wird uns das Leben
uns einmal wieder die Wege kreuzen lassen. Und Vielleicht, nur vielleicht
werden wir dann erkennen, wie wertvoll das war, was wir hatten. Und
vielleicht, nur vielleicht, ist dann die Zeit für uns richtig.
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und sich von einander entfernt haben. Samantha Rhinow, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2021.
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