Es ist ein Wunder, fast Magie, wie wir zusammenpassen
Kein Abend endet in Streit, kein Morgen beginnt in Schweigen
Ich erwach‘ in diesem rosa Traum und kann mein Glück kaum fassen
Bist hier bei mir in meinem Herzen, und ich in deinem
Wir haben wieder in andern Betten, andern Städten gepennt
Denn diese Liebe hat nen ziemlich dummen Makel,
Wir wären gern zusammen, aber unser Leben verläuft getrennt,
Du tust dein Ding dort, ich hier – als Paar gibt’s uns nur als seltenes Spektakel.
Stets aufs Neue große Spannung, es rast der Puls auf hundertzehn
In meinem Koffer alte Träume, Herzenspläne für die ganzen
Tage welche Wochn ersetzen, in denen wir uns nicht sehn
Alles bereit für Wochenenden voller Hollywoodromanzen
Am Fenster flieht die Welt vorbei, die Zeit dehnt sich wie Gummi
Der Schaffner kommt, der Schaffner prüft, der Schaffner geht – die Spannung bleibt
Auf mein Büchlein starre ich und seh nur dich, in meiner Brust ein Flummi
Sieben Stunden, gefühlt nochmal die letzten sieben Wochen
Auf WhatsApp schreibst du mir, schickst ein, zwei Fotos deines Tages nur
Ich war nicht da, war nicht dabei, nicht bei dir, habs nicht gesehen
Bin Gast in deinem Leben, im Handy meine Kommentarspur
Heute Nacht ist Gastauftritt, du und ich im Doublefeature
Im nirgendwo ein Umstieg, noch schnell die Augenringe kaschieren
Nicht den Zug verpassen, knapp vorm Ziel, es geht los, die Wagons fahren,
Plötzlich hält der Zug, die Massen strömen raus, ich will dich anvisieren
Am Gleise stichts nur du heraus aus den seelenlosen Scharen
So stehen wir nun Aug in Aug und teilen einen Kuss
Vertraut und fremd zugleich, wie erster Schnee nach winterlosen Jahren
Deine Lippen weich wie eh und je, doch es trübt den Genuss:
Wir müssn uns neu entdecken, sind anders, als wir dereinst waren
Bald schon nutzt der Rost sich ab, und unser Band spannt sich wieder straff
Gierig wie Investmentbanker verlangen wir was uns gehört
„Netflix und Chill für einen Abend nur ist nicht genug“, sagst du taff
Drum ist Binge loving das Credo unsrer knappen Tage
Eng umschlungen erwachen, Haferflocken kauen, Putzen
An Aldikassen gegen Zeit und eilige Omas kämpfen
In der Bib zu zweit versaurn und gut die Pausen nutzen
Ja in knappster Form wird selbst der Alltag magisch!
Die Tage fliehen rasch wie Vögel im Herbst, es bleibt der Frust
Und schon ist tränenreich der letzte Abend angebrochen
Ein letzter Kuss, zum letzten Mal drücke ich dich an meine Brust
Muss ich gehen? Pflicht ruft! Bin zu feige hier zu bleiben? Was hab ich verbrochen?
Ein letzter warmer Kuss am Bahnsteig rechts vom Dönerstand
Ein letzter Blick durchs Fenster, Hauch von Nähe vor den dunklen Zeiten
So sitz ich wieder im Abteil, und wieder wird Texten unser einzges Band
Mein Leben lässt sich von deinem weder trennen noch damit vereinen
In Erinnerungen versunken bin ich auf der Fahrt zurück
Unsre Liebe zehrt von ihnen, hungert dann wochenlang
Wie ein Alligator, der flink ein glücklos Gnu verdrückt
So verzehren wir uns und warten dann im Liebesdrang
Vielleicht ist diese Liebe nur Hoffen auf dieser Qualen Ende
Wir teilen unser Leid, und bleiben stets durchs Netz verbunden
Du schickst ein Frosch-Emoji, nur ich weiß um sein Geheimnis
Ich schicke dir ne Kirsche, schon erreicht sie dich in Sekunden
Entschlüsseln können das nur wir, jedes Wort war unser Erlebnis
Ich komme heim zum leeren Raum, das Zimmerlicht ein kalter Stern
Weiße Wände, Mauern aus purem Eis, kein Leben gibt es hier
Ich bin hier nicht zu Haus, hier find ich keine Ruh – denn du bist fern
Kalt ist das Bett, dunkel die Nacht, wenn niemand über dir wacht
Du sagst du vermisst mich, soll zu dir kommen, jetzt
Doch ich komme nicht, kann nicht, ich wag es nicht
Zu mir rufe ich dich, brauche dich, sehne mich, jetzt
Doch du bist beschäftigt, bist gestresst, hast zu tun.
Sind denn unsre Ziele es wert, unser Ehrgeiz so stark?
Unsre Herzen so zu foltern, uns zu quälen jeden Tag?
Wie lang werden wir Sehnsucht verneinen und weiterstreben
Wie lang werden wir kämpfen bis wir uns geschlagen geben?
Und selbst jetzt stehst du nicht an meiner Seite, bist du nicht hier,
Und doch bist du in meinem Herzen, gleich hier, bist in mir
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.03.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Payla – Die Goldinsel II
von Pierre Heinen
Sobald der Winter vorbei ist, wird der Kampf um die Goldinsel Payla beginnen. Zwei Reiche werden sich gegenüberstehen und die Welt auf Jahre hinaus in ein Schlachtfeld verwandeln ...
Oder gibt es jemanden mit diplomatischem Geschick, der einen solch blutigen Krieg verhindern kann?
Pierre Heinen, Jahrgang 1979, ist seit frühester Jugend begeistert von Geschichtsbüchern und Verfasser unzähliger Novellen. In Form des zweiteiligen „Payla – Die Goldinsel“ veröffentlicht er seinen Debütroman im Genre Fantasy. Der Autor lebt und arbeitet im Großherzogtum Luxemburg, was in mancher Hinsicht seine fiktive Welt beeinflusst.
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