Ein Krankenpfleger betritt das Krankenzimmer
Ein alter Mann röchelt nach Luft und bewegt sich kaum
Er ist schwer krank, sein Zustand wird immer schlimmer
Er hat Corona und ist einsam in dem großen Raum
Liebevoll setzt sich der Krankenpfleger neben ihn
Voller Mitgefühl nimmt er seine Hand
Ein ganz klein wenig menschliche Wärme gibt er ihm
Wo ihm sonst nur Leere bleibt und eine kahle Wand
Schon 5 Minuten ist er über der Zeit
So schreibt es die Dienstordnung vor
Er weis nicht wieviel Zeit dem Mann noch bleibt
Bevor er ganz alleine geht durch das große tor
Weil er sonst niemanden hat möchte er versuchen
ihm das Gefühl zu geben nicht allein zu sein
Denn niemand darf ihn wegen Corona besuchen
Wegen Corona ist er einsam und ganz allein
Er möchte das man ihn als Mensch mit Würde achtet
Und ihm das Gefühl gibt ein Mensch zu sein
Er möchte nicht dass man ihn als Objekt, als Nummer betrachtet
Ein Fall unter vielen, einsam und allein
langsam und traurig geht der Pfleger und lässt den alten Mann liegen
Er weiß nicht ob er ihn noch wird wiedersehen
Vielleicht schafft er es ja und wird Corona zu besiegen
Und kann all der Leere und Unmenschlichkeit widerstehen
und trotzdem können wir alle froh sein
Dass Menschen wie dieser Pfleger für uns das sind
Die noch Liebe schenken und nicht sind aus Stein
Die uns den letzten Rest an Würde lassen, den uns keiner nimmt
Denn zum Glück gibt es euch, die helfenden Hände
die uns, die Erkrankten lieben und verstehen
Ohne Euch hätte unser Leben Wände
Und einsam müssten wir durchs Leben gehen
Ihr achtet unsere Würde und schenkt uns Geborgenheit
In einer Welt die fast leer ist von Liebe und Menschlichkeit
Bei euch können wir ein Mensch unter Menschen sein,
Denn auch wir können weinen, lachen und uns freuen
Dass wir krank und hilfsbedürftig sind ist für euch nicht wichtig
Für euch sind wir ein Mensch unter Menschen
Und nur das zählt und ist wichtig
Wir brauchen Hilfe und Pflege und können nicht mehr alleine gehen
Und doch sind wir Menschen mit Würde,
die genau wie alle andern im Leben stehen
Wir haben uns unser Los nicht ausgesucht
Und haben keine andere Wahl, als es zu ertragen
Wie oft haben wir unser Schicksal verflucht,
Und trotzdem müssen wir den Schritt ins Leben wagen
Zum Glück gibt es Menschen, wie euch,
Die uns schätzen, die uns helfen und uns führen
Die uns lieben und uns achten
Und bei denen wir uns als Mensch unter Menschen fühlen
Danke, dass es Euch gibt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.03.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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