Merkel hat entschuldigt
Das wir das noch erleben dürfen. Die große Dame steigt vom Thron und entschuldigt sich bei ihren dämlichen Bauern, die sie doch längst im Spiel verheizt hat. Schützend zieht sie sich vor den Turm, damit er als zukünftiger Kanzlerkandidat nicht beschädigt wird, etwa kippt. Die Pferdchen sind brav und stumm. Merkel hat sich entschuldigt. Zerknirscht und voller Bedauern.. Schach! Theatralik, griechische Tragödie, große Worte, großes Blitzlichtgewitter. Da stehen Sophokles, Schiller und Rosamunde Pilcher Hand in Hand im ARD und die ersten Journalisten zeigen schon Respekt. Respekt, wofür?
Eine Person, die das Land 16 Jahre lang mit der Ausstrahlung eines Eisschrankes regierte, taut ab. Leistet Abbitte, schicksalsgebeutelt. Der Zuschauer sitzt fassungslos vorm Fernseher und sieht und hört, hin - und her - gerissen zwischen dem Gefühl der Rührung und dem Impuls, laut los zu lachen. Diese Frau ist eine Taktikerin durch und durch.
Sie hat sich entschuldigt. Nicht für die Verkettung von Fehlentscheidungen und Alleingängen seit 2015. Nein, sie hat sich entschuldigt für die hirnlose Entscheidung aller MPs und ihrer Durchlaucht selbst, zwei Tage vor Ostern zum Ruhetag zu erklären. Nicht für fehlende Masken, nicht für fehlenden Impfstoff, nicht für fehlende Tests. Nein, für zwei läppische Tage vor Ostern, die nichts geändert hätten. Wieder einmal hat sie sich gekonnt in Szene gesetzt, sich und ihre Partei. Wahlkampfgetöse. Was für eine Farce!
Es mag einen erbarmen, zu sehen, was eine Politikerin, die sowieso ihre Zeit hinter sich hat, noch bereit ist, zu tun, um ein paar Wählerstimmen für die Bundestagswahl zu generieren. Es mag einen erbarmen, wie ein Mensch sich selbst am Ende scheitern sieht, wo er doch eigentlich in die Geschichtsbücher eingehen wollte. Politik ist ein dreckiges Geschäft. Aber so dreckig?
Die Systemlosigkeit der Krisenbewältigung von Corona stürzt auch die Kaiserin in die Krise, die zumindest noch den treuen Hofstaat retten will. Immer an der Wand lang, immer an der Wand lang geht nobel die Welt zugrunde. Und Deutschland in die Pleitewelle und in eine höchst interessante Bundestagswahl.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.03.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Fallender Schatten
von Heiger Ostertag
Eine attraktive Lehrerin einer Stuttgarter Waldorfschule wird zum Mordopfer, aus dem Kollegium könnte es jeder gewesen sein! Jeder? Nun, die Dinge liegen vielleicht doch etwas schwieriger. Denn die Ermittlung der Polizei laufen ins Leere, weitere Morde ereignen sich. Erst zum Ende entwirrt eine Eurythmistin das undurchdringliche Dickicht aus Lügen und Gerüchten.
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