Horst Fleitmann
Der Hexer
Sie sind noch lange nicht vorbei,
die Zeiten da man Hexen jagt.
Gezielt, nicht nur so nebenbei
wird immer noch "peinlich befragt"
Man macht auch nicht vor Tieren Halt,
ganz gleich ob Wasser, Land und Luft.
Wer einmal als ein Hexer galt,
ist auch bei Tieren schnell ein Schuft.
In Köln schlachtete man 'nen Hahn
und briet denselben auf dem Grill,
weil er was furchtbares getan,
von der ich hier erzählen will.
Er hatte - wider die Natur
gelegt des Morgens wohl ein Ei.
Das war genug des Frevels pur
denn man vermutet Hexerei.
Er wurde vor die Wahl gestellt
zu emigrieren nach weit fort
oder im Zirkus ausgestellt
zu zeigen sich von Ort zu Ort.
Er zog es vor dass man ihn briet
und schrie kein letztes Kikeriki.
Ein Fehlurteil wie's oft geschieht:
Der Hahn war Huhn sprich: Eine Sie.
Und so passiert es dann und wann,
dass auch als Richter man sich täuscht.
Man sieht den andren nur so an,
wie man's vermeintlich für sich deucht.
Was wirklich in dem andern steckt,
das interessiert die meisten kaum.
Man müsste (was wohl sehr abschreckt)
den anderen genau beschau'n.
© Horst Fleitmann, 2021
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.04.2021.
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