Horst Werner Bracker
Sommernachttraum
Sommernachtstraum
Stop the clocks
Let time begin again
Ein Traum weckte mich in der Nacht
Hat mich um den Schlaf gebracht
Der Traum war erdenfern, so schön
Das, ich spontan beschloss, - aufzustehen!
Die Nacht so warm, der Himmel klar
Mond und Sterne, golden, wunderbar
Ein milder, lauer Streichelwind
Wie die Hand von einem kleinen Kind
Dass das Gesicht der lieben Mutter berührt
Mich, - auf die weiße Bank, am Teich entführt
Wie still ist die Nacht! Kein Laut will stören!
Vom Schlehenbusch, - nur die Nachtigall zu hören
Lauschend, - sitz ich reglos auf der Bank
Ich will die Nachtigall nicht stören, ihr klang
Ihr Gesang mischt sich mit dem Blumenduft
Eine sehnsüchtige Aura schwebt in der Luft
Ließ mein Herz im göttlichen Schauer, erbeben
Mir warst, als würde alle Erdenschwere, schweben
Und die engelhafte Leichtigkeit würde obsiegen
Der Schwerkraft, alle Schwere, nehmen und besiegen
Da, aus Rot blühendem, duftenden Rosenhain
Fliegt ein Vogel, es kann nur die Nachtigall sein!
Sie fliegt ohne Scheu auf die Bank, als ob sie allein wäre
Schaute mich an, - begann wunderbar
Zu singen, - mir warst, wie ein Blick, ins Himmelstor
Was ich dort sah,- kam mir wie ein Albtraum vor!
Keine Engel, kein Gold, kein Lobgesang, nur Öde!
Kein Wesen, das dem Menschen glich, nicht, eine Amöbe!
Aus meinen Augen rann ein trauriger Tränenfluss! –
In mir schrie es, - ich habe, - ich habe es immer gewusst
Wo ist der Gott, der gute Vater, der alle Menschen liebt
Der die gütigen Hände, über die Kinder hält, vergibt!
Nichts dergleichen, konnte ich sehn, nur Ödnis, Wüstenei!
Da sprang eine Katze, erschrocken, mit wildem Geschrei!
Über die Bank, hin zum Apfelbaum, eh' ich mich versah
Saß sie in den Baum höchster Krone, wo des Baumes Ende war!
Ein kühler Wind, durchs offene Fenster, wehte um meine Nase
Im Unterleib drückte, wie immer, die vermaledeite Blase!
Es war alles nur ein, wunderbarer, schöner Traum!
So real, der Wirklichkeit so nah, man glaubt es kaum!
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.04.2021.
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