Patrick Rabe
„Miau-Mio“ im Theater für Kinder in der Stresemannstraße
„Miau-Mio“ im Theater für Kinder in der Stresemannstraße
Hut auf, Hut auf, nebennander steh’n.
Hinter Mikophonen, Schmatzgeräusche machen.
Löffel in den Mund, Ablecken. Gesund.
Handlung ganz egal, hauptsache Katzen, besser: Kater.
Aber dämliche Geräusche machen: Herrlich. Alter Vater.
Psychedelisch durchgeschossen vor Minimalkulissen,
die im Dunkeln neon leuchten.
Wurd‘ es gelobt? Verissen?
Ja, ich lachte viele Male, manchen wurde anders,
im Dunkelsaal bei hellem Licht strippte Lilo Wanders.
Rohre, die im Dunkeln glühen, flouresziernd phosphor,
ließ LSD-Trips aufersteh’n zu tribal-H-Kate-Moss-Goa.
© by Patrick Rabe, 31. März, 2021, Hamburg
Eine Zeitlang in meiner Kindheit ging ich jeden Geburtstag mit meinen Freunden ins Theater für Kinder in Altona. Ich sammelte auch deren Poster und hatte meine ganze Kinderzimmerwand damit gepflastert. Das erste Stück, das ich dort sah, war „Miau-Mio“, ein etwas psychedelisch anmutendes Katzenmärchen mit freakigen Mikrophongeräuschen, die die Hauptdarsteller machten. Die beiden „Kater“, die die Hauptrollen spielten, erinnerten ein wenig an Stan und Olli („Dick“ und „Doof“). Aus meiner heutigen Sicht reflektierte es die psychedelischen Abstürze und Wiederauferstehungen der 1960er-und 70er, die in den 80ern auf Koks ausgeglichen wurden. Ähnlich wie die „Schwarze“ von Ton Steine Scherben war „Miau-Mio“ ein Koks(alp-)traum mit spärlichen Kulissen, vielen Neonfarben, überlauten Geräuscheffekten, außerordentlich guten Witzen…und viel Katzenjammer. Ob Kinder es kapiert haben, weiß ich nicht. Ich fand es damals lustig, und war ca. 10 oder so. Später haben die Leute vom Theater für Kinder in fast denselben Kulissen noch „Eine Woche voller Samstage“ gespielt. Ich bin also auch noch einer der Ur-Sams-Fans. „Heeeerrrr Flaschenbier!?“ „Äh…“ (schüchternes Räuspern) „Frau Rotkohl, ich heiße Taschenbier.“ -Das Sams: „Frau Rosenkohl ist innen hohl!“ Ich glaube allerdings, meine Lieblingsproduktionen aus dem Theater für Kinder waren „Die Entführung aus dem Serail“ nach W.A. Mozart, und eine unglaublich geniale Inszenierung von „Timm Thaler“.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.05.2021.
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