Patrick Rabe

Die Willkommenskultur der Moorleichen (Hamburg küsst anders)

Das folgende Gedicht ist eigentlich keine Satire, sondern ein gesellschaftkritisches, mit dem Anspruch, auch allgemeingültig zu sein, auch, wenn es satirisch abgefasst ist. Es ist - da muss ich enttäuschen- kein Pfingstgedicht. Dafür ist mir heute nicht zu Mute. meine Gedanken zu Pfingsten findet ihr unter dem aktuellen Gedicht von Renate Tank im Kommentar. Ich möchte heute meine "Moorleichen" eintstellen, weil ... es einfach sein muss. Hamburg hat Probleme, die auch an Pfingsten nicht weggehen.

Die Willkommenskultur der Moorleichen

(Hamburg küsst anders)

 

Es klebt an meinen Schuhen, das ist der Sumpf,

in dem hier alle versinken, ich bin der Stumpf,

der noch aus diesem Boden ragt, zu gesund,

„Komm, werde doch einfach krank, küss meinen Mund!“

 

Und ich nehm‘ es als Metapher für unser Land,

da sagen sie, beides sei hier sehr unbekannt,

hier hat es aus einem Grund nie oft gebrannt:

Hier ist ein Moor, man ist versunken, nie weggerannt.

 

Und alle sagen, das ist einfach nur die Gegend,

und niemand findet das hier irgendwie bewegend,

wir fressen längst den Feinstaub der Tabletten,

von denen Opa dachte, dass sie retten.

 

Da lasse ich mich fallen, und lach befreit,

im Untergehen beginnt die neue Zeit,

und schneller reitet sie mich gesund,

die Peitschenlady mit dem stöhnenden Mund.

 

Und aus dem Morast ragt noch ein alter Stumpf,

und an den Füßen hat sie nur einen Strumpf,

den hat sie ihm weggenommen, als sie ihn ließ

zurück in Morast und Moor; wie sie zünftig blies!

 

 

 

 

© by Patrick Rabe, 22. Mai 2021, Hamburg.

 

Sehr oft gehe ich durch meine Gegend, und genieße es, wie modrig es hier riecht. Immer mal wieder kommt es vor, dass aus dem Moor ringsum Leichen aufsteigen, die hier vor Jahren versunken sind. Diese gehen dann zu Edeka und wundern sich, warum es ihre Lieblingsmortadella da nicht mehr gibt. Sehr schön ist das auch mit diesen neuen Flüchtlingen, die hier seit gut 5 Jahren leben. Die meisten sind schon tot. Oft nachts irgendwo untergegluckert. Aber sie laufen hier immer noch rum. Dass man dieses Problem nicht politisch lösen kann, und dass hier auch keine Fremdenfeindlichkeit vorliegt, verstehen nur wenige. Uns Hamburgern allerdings den Kiez zu nehmen, ist ein riesen Fehler. Das werdet ihr alle noch sehen. Buuuuuuuuuuuuuuuuuuaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!!

Es ist halt nicht wirklich zielführend, Leute über eine Gegend entscheiden zu lassen, wo sie gar nicht wirklich herkommen. Oder, Quietje-Angie? Alte Merkel-Biographien sagen jedenfalls, dass du aus dem Osten kommst. Aber vielleicht hat dir ja mal jemand in Hamburg einen Moskitoschnaps gereicht. Da wird mal schnell mal dusselig im Kopf von. (Und ich bin immer noch nicht rechtsradikal. Ich bin nur genervt von idiotischer, gegen die Menschen gerichteter Politik.)

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.05.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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