Frank Guelden
Graumorgen
Aufgewacht; - Krampf im Fuß.
Kenne ich. - Hinsetzen, Fuß aufstampfen.
Licht an! - Magnesium, Wasser!
Blick zur Uhr: - Ah, noch nicht einmal Vier!
Mund trocken, durchgeschwitzt; - Noch mal trinken!
Jacke über; raus - Hinsetzen: Zigarette!
Da schaut etwas! - Der Waschbär!
Ich füttere ihn nicht mehr. - Tut weh!
Der Nachbar mit den Laufenten. - Alle tot.
„Der Waschbär!“ - „Du bist schuld!“
War ja auch schlimm für Ihn.
Das Laufentengehege ist zu klein und sicher schon gar nicht.
Der Stall ist auch zu klein. -
Und vor mir gab es hier auch schon Waschbären.
„Doch ich bin schuld.“ - Baukastendenken.
„Schnell in die Wohnung!“ - „Licht aus!“
Am Hinterkopf kleben gefühlt die Augen vom Nachbarn.
Der Waschbär schaut. - Ich will es nicht sehen.
Er streicht an der Türschwelle entlang, fast zärtlich…
schaut noch einmal und ist fort…
Wegschlafen, alles Wegschlafen!
Und dann wieder wach. - Passt!
Fütterungszeit für Vögel und Mäuse - nicht für den Waschbär…
Ich schaue auf das Treiben - das Geflattere, das Gepicke.
Die Mäuse sind auch dabei, ergattern etwas und husch.
Der Waschbär fehlt. - Der Nachbar hat eine Falle aufgestellt.
Egal was er fängt und totschlägt. - Er „setzt es natürlich aus“…
Und ich bin der Sündenbock:
„Der Tierfreund!“.
Ist bequem. - Ich füttere ja.
Ich kann ihn verstehen. - Er mich nicht.
Der Himmel ist grau und es regnet.
Wegschlafen - alles Wegschlafen!
Doch ich kann nicht…
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Frank Guelden).
Der Beitrag wurde von Frank Guelden auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.05.2021.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).