Hanns Seydel

E M P F I N D U N G E N


" Freude schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken
Himmlische, dein Heiligtum.
Deine Zauber binden wieder,
Was der Mode Schwert geteilt;
Bettler werden Fürstenbrüder,
Wo Dein sanfter Flügel weilt. "
( Schiller : "Freuden-Ode", 1. Strophe, Urfassung )




Wirklich große Menschlichkeit,
die von allem Schlechten ist befreit,
gepräget ist von echt` Empfindsamkeit,
die zum Allerschönsten ist bereit.
Es leuchten die Augen vor lauter Freude,
wenn kommt des Ausdrucks tiefer Treue.
Und siehe, wie `ne liebe Seele
der Gnade Reichtum nicht verfehle :

Die Liebe bricht sich immer Bahn,
sie, sie schlägt in ihren hehren Bann.
Hass und Rache könn` nicht siegen,
das Gegenteil die Guten mögen.
Des Charakters tiefer Wert
durch Erfahrung bildet sich.
Die Betätigung hat sich bewährt,
sie lässt Ein` nicht im Stich.

Die Glücklichen sind stets am Hoffen,
ihnen steht die Freude offen.
Schwelgend kann der Mensch sehr glücklich sein,
berauscht vom allerschönsten Schein.
Manchmal gibt es argen Streit,
die Ursach` ist der herbe Neid.
Doch könn` sich auch zusammenfügen
Elemente, die auseinander führen.

Wenn man vergesset jede Mühsal
und denket nicht an Qual,
dann wirket freundlichste Empfindung,
die erneuert jede Bindung.
Überwindung kennt die hohe Seele,
die bekämpft des Lebens herbe Schwere.
Glänzend ist die Qualität,
wenn wirkt Freud` als Majestät.

Höllensturm und finstre Brände,
sie können nicht verändre
der Überzeugung höchsten Wert,
der sich dauerhaftest hat bewährt.
Und bei Friedlichkeit im Endeffekt
ist alles Frühere bedeckt.
Freude sei dem Mensch gegeben,
dem Unhold sei das Bös` vergeben.

Teilnahmslos ist keine Seele,
die erfüllt ist von der Freude Klang.
Niemals könnte sie verfehle`
des Jubels herrlichen Gesang.
So vergesse jede Mühsal,
sieh das Schöne in Deim Schicksal.
Denke nicht an Unheils Grausen,
sondern an der Freude feurig` Brausen.

Gefühlsintensität nicht Jeder sieht,
bei Manchen ist Empfindung versiegt.
Doch festen Blickes gegenübertretend
sind die Guten das Beste sehend.
Und siehe, wie des Herrgotts Gnade
bewirket allerhöchste Gabe :
Die Empfindung ists, die immer zählt,
das Wertvolle wird hier gewählt !




( E N D E )
Hanns SEYDEL, 27.05.2021 - 31.05.2021
( Werk 266 )


 

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