Mathis H.
Der Fensterbewohner
Die Augen geistern sinnentlehrtAls Routine durch den Vorort
Gespannt blickt er in jede Richtung
Von Ost nach Süd und West nach Nord
Sein Eigenleben hat er ausgetauscht
Gegen fremde Wesen aus seiner Stadt
Die scheinbar Interessanteres erleben
In denen das Leben noch was zu bieten hat
Was hinter fremden Wänden gährt
Vom Anfang bis zur Implosion
Bleibt ihm gewiss nicht lang verwährt
Vom stillen Flüstern bis zum Ausbruch jeder Emotion
Vom eignen Leben abgekapselt
Zu wenig war passiert
Die Hoffnung schon so lang verflogen
So wurde es pausiert
Und nun bleibt des Tages Fokus
Eben dort wo Schein sich häuft
In fremden und erfundnen Welten
In die er ach so gerne taucht
So versucht er noch mit letzter Kraft
Sich vor dem Stillstand zu verstecken
Der ihn seit Jahren zerrend sucht
Und bald droht ihn zu entdecken
Seit Jahren schon alleine
Seit er von ihr Abschied nahm
Nun taumelt er nur so durchs Leben
Ohne Hoffnung, ohne Plan
Vom eignen Leben nichts mehr über
Da der Tag als Deja Vu geschieht
So gibt es nichts mehr zu erleben
In dem er noch den Sinne sieht
So ist das Fensterschauen zur einzig Freud verkommen
Zum Ruhepol nachdem er greift
Der Platz an dem für ihn das Leben
Scheinbar noch normal verläuft
Und so vergehen für ihn die letzten Tage
Während er einsam und allein verbleibt als Bürde
Als Sehnsucht nach ein wenig Freude
Die er mit andren Menschen teilen würde
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.07.2021.
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