Roland Drinhaus

von blaugrün zu graubraun (und später wieder zurück?)

 

 

 

 

 

 

 

 


Ein reines blaues silberplätschern;
Klarheit herrscht im saubren Bach,
Tiere morgen, heut wie gestern,
leben hier wo's lebhaft wach.
Friedlich blau das Band sich schlängelt,
durch ein Land aus frischen grün,
Wasser das nicht reißt und drängelt,
Elixier der
Lebensbühn'.

Blau ist friedlich, die Devise,
die sich so schnell ändern kann;
leider sagt die Expertise,
grün steht unter grauem Bann.
Wassermengen werden größer,
wenn sie auf uns nieder prassseln,
Wasserbänder die viel böser;
Mensch sucht Schutz im Haus,
wie Asseln.

Wasser wird so braun wie Rinde,
reißt den Lehm vom Uferrand,
stürmisch auch im grau der Winde,
wird das Land vom Fluß verbrannt.
Braun zeigt sich im grau die Farbe,
wenn der Fluß zum Monster wird,
wenn er stielt der Menschen Habe
und als Treibgut
mit sich führt.

Wollte es euch nie so schildern,
es fehlt dort, wenn's hier zuviel,
es fehlt oft in kargen Ländern,
treibt bei uns ein Wahnsinns-Spiel.
Durst herrscht in den Wüstenländern,
hier bei uns gibt's Wissenschaft,
denn warum sich Farben ändern,
hat man hier schon
ausgemacht.

Somit liegt's in unsern Händen,
wie in Zukunft Fluß sich färbt,
grüne Zeiten die schnell enden,
wenn im Mensch der Grauton gärt,
sehnen wir in diesen Zeiten,
blaue Wellen uns herbei,
was ruhig fließt soll sich nicht weiten,
daß es niemals
braun mehr sei.







 

 

 

 

 

 

 

 

 

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