Jürgen Wagner

DIE EXTERNSTEINE


Fels-Nadeln, -Klüfte, -Formationen,

gebildet durch die Jahrmillionen

stehen machtvoll wie ein Mal

im Teutoburger Wald im Tal

 

Ein Ort der Zuflucht und der Kraft!

Man hatte sich was ausgedacht

und schlug ganz oben in den Stein

ein Observatorium hinein

 

Mittsommer hat man hier bestimmt,

ringsum verbreitet wohl geschwind

So war der Jahresrhythmus klar,

Aussaat und Ernte regelbar

 

Auch Christen kamen an den Ort

und spürten das Mysterium dort

Stille, Einkehr und Gebet -

Noch immer ist der Fels beredt

 

Man meißelte ein Kreuzrelief

zu klär’n, wer hier der Herr und Chef

Der Palmbaum Israels: gebeugt -

ein Stuhl, auf den man nunmehr steigt

 

Ob Veleda einst hier wohnte

einsam in dem Felsenturm,

die Seherin von da aus wirkte

aus der Stille in den Sturm?

 

Ob man Odin hier verehrte,

der wund im Weltenbaume hing

oder Christus hier erkannte,

der qualvoll durch den Tod heimging?

 

Ob Sonnwendfeuer einst hier brannten,

ob Opfergaben dargebracht,

ob Rituale hier stattfanden,

das ist bis heut nicht ausgemacht

 

Noch immer spricht der Ort zu uns

Noch immer fällt das Licht herein

Noch immer mögen wir hier feiern

Die Quelle strömt, es ruht der Stein

 

Die Externsteine – eine markante, rund 40 Meter hoch aufragende Felsformation im Tal der Wiembecke bei Horn-Bad Meinberg in Lippe – zählen zu den bekanntesten Natur- und Kulturdenkmälern Deutschlands. Jährlich besuchen rund eine halbe Millionen Menschen die Externsteine. Bis heute gibt es keine Beweise, dass sich hier eine germanische Kultstätte oder eine Mysterienschule befunden hätte. Auch ein Loch im Fels erlaubt keinen Rückschluss darauf, dass hier mal die Irminsul gestanden hätte. Die Frage bleibt offen, wen die Christen damals vertrieben hatten, als sie ihre Zeichen in den Fels meißelten.

S. https://youtu.be/5psvhtdGvjo

Bild zum Gedicht DIE EXTERNSTEINE

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