Anschi Wiegand

Morgenmuffel


Morgens wenn der Wecker klingt
schau ich müde aus den Kissen.
Kann es wieder mal nicht glauben,
wurde aus dem Schlaf gerissen.

Langsam quäl ich mich zur Küche,
füll den Wasserkessel schnell.
Brauche dringend einen Kaffee -
jetzt, sofort und auf der Stell!

“Hallo Schatz, bist ausgeschlafen?“
fragt mein Mann mich froh und lacht...
während ich mit großer Mühe
warte, was der Kaffee macht.

Brote schmieren für die Kinder,
halb im Schlaf noch tu ich das.
Worte plätschern durcheinander...
fühle mich wie unter Glas.

Da - der Wasserkessel ruft
bis hinein in meinen Tran...
und ein paar Minuten später
fang langsam ich zu leben an.

Nach und nach leert sich die Stube.
Schule, Arbeit - alle fort!
Und ich schlürfe meinen Kaffee,
genieß die Ruhe hier am Ort.

Langsam kommen Lebensgeister -
auch ein Muffel wird mal wach!
Freunde - nun habt ihr mich wieder!
Wenn auch nur nach Weh und Ach...

--------------------------------------------------

Nun, fast zwanzig Jahre später
sind die Kinder aus dem Haus
und der Mann, der ist in Rente
so schlaf ich nun meistens aus...

Meine Arbeitszeit ist menschlich
muss oft nachmittags erst hin
und wenn morgens, um halb Zehn erst
wenn ich ausgeschlafen bin...

Auch für einen Morgenmuffel
lässt es sich so gut ertragen
und auf meine alten Tage
muss ich mich nicht zu sehr plagen...

Anschi, März 2003/ September 2021


 

Bild zum Gedicht Morgenmuffel

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Anschi Wiegand).
Der Beitrag wurde von Anschi Wiegand auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.09.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

Bild von Anschi Wiegand

  Anschi Wiegand als Lieblingsautorin markieren

Buch von Anschi Wiegand:

cover

Mit einem Augenzwinkern - Gereimtes und Ungereimtes von Anschi Wiegand



Endlich ist er da, der versprochene zweite Gedichtband von Angela Gabel.

Hatte der erste Lyrikband als Schwerpunkt Liebesleid, Selbstfindung und inneren Schmerz, findet sich in dem vorliegenden Büchlein die eher heitere Seite der Autorin wieder.

Mit einem Augenzwinkern, manchmal auch rebellisch und kritisch, teils nachdenklich melancholisch, nimmt sie sich selbst und ihre Umwelt ins Visier und hofft, auf diese Weise das eine oder andere Lächeln oder Kopfnicken zu entlocken...

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (8)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Alltag" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Anschi Wiegand

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Der Schein trügt von Anschi Wiegand (Humor - Zum Schmunzeln)
Ein Nicht-Frühlingsgedicht von Hans Witteborg (Alltag)
Poesie der Nacht von Franz Bischoff (Romantisches / Romantik)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen