Thomas-Otto Heiden

No Rescue

 

 

 

 

No Rescue  



Verloren waren sie im Strom der Menschen.  
Man hörte rufen „Sie“ nach Namen.  
Ein Wirrwarr aus zighundert Stimmen,  
bis sie am Ende dann verhallten,  
als Fluten kalten Wassers sich ergossen,  
über das ganze Schiff.  
Als Bald dem Nebel gleich hinfort zu treiben,  
in dieser kalten Sternennacht auf der weiten See.  

Das Schiff stand still mit einem Mal,  
nach vorher ach zu schneller Fahrt.  
Mit einem lauten Rumms und Knall,  
aufs Deck fiel schwer das kalte Eis.  
Verteilte sich in allen Ecken.  
Kein Mahnen und auch keine Furcht,  
noch unbedacht da spielten Kinder,  
mit diesen kalten Brocken.  

Die Offiziere alle durch den Wind,  
sie rannten hin und her.  
Von links nach rechts,  
und dann zurück.  
Verlassen stand ein weinend Kind,  
vielleicht war es grad vier.  
Das Gesicht war Angst verzerrt,  
es war ein Bild des Jammers.  

Und bald schon da erkannten alle,  
das es wohl keine Rettung gäbe.  
Zighunderte Seelen würden sterben,  
sie würden sinken mit dem Schiff.  

Das Orchester wurd aufs Deck beordert,  
es spielte fröhliche Lieder.  
Ein mancher von der ersten Klasse,  
der es vernahm,  
vertrat sich seine Glieder.  
Ging dann rasch wieder unter Deck.  
der Trubel und die Kälte,  
das war ihn(en) gar nicht Recht.  

Doch ohne das sie es gewusst,  
war dies der Falsche,  
dies ihr letzter Weg.  
Sie starben wie die anderen.  
Ob alt, ob jung, ob reich, ob arm.  
Denn sie verkannten ihre Lage,  
in der sie heut gefangen waren.  

Die Lichter gingen langsam aus.  
vom Schiff erklang ein Ächzen und ein Stöhnen,  
bis es dann sank mit Mann und Maus,  
in Sternenklarer schwarzen Winternacht.  

So ist es einst geschehen,  
denn es ist wirklich wahr.  
Ich hab mir das nicht ausgedacht.  
Im Atlantik ist´s geschehen.  
Titanic war´s, so hieß das Schiff,  
das sank in dieser Nacht.  

Schon oft hab ich den Film gesehen,  
mein Herz ein jedes Mal,  
dabei ein Stückchen starb.  
Fuhr ich doch einmal selbst zur See,  
als ich war damals ein Soldat.  

Wir haben dann oft Krieg gespielt,  
und mein Gefühl war seltsam stark.  
Weil ich mich sicher fühlte ohne Angst.  
Da es nicht einen Eisberg weit und breit,  
auf dieser unseren Strecke gab.  




Thomas-Otto Heiden

 

 

 

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Meine Gedanken bewegen sich frei von Andreas Arbesleitner



Andreas ist seit seiner frühesten Kindheit mit einer schweren unheilbaren Krankheit konfrontiert und musste den größten Teil seines Lebens in Betreuungseinrichtungen verbringen..Das Aufschreiben seiner Geschichte ist für Andreas ein Weg etwas Sichtbares zu hinterlassen. Für alle, die im Sozialbereich tätig sind, ist es eine authentische und aufschlussreiche Beschreibung aus der Sicht eines Betroffenen.

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