Igo Dieter

Das Mädchen und der Soldat / Träumereien

Ein junges Mädchen Ihren Liebsten herzt,
weil der Abschied von Ihm sie so sehr schmerzt,
der Staat rief das Volk zu den Waffen ein,
der große Sieg soll bald der Ihre sein.
Bald schon wird er wiederkehren,
und wird dann bei Ihr einkehren,
danach soll die Hochzeit sein,
mit Musik, guten Essen, Schnaps und Wein;
verbunden das Paar durch des Himmels Macht,
bleiben Sie zusammen, alle Tag und Nacht.
Sie pflückt zum Abschied eine Blume für Ihn,
sie soll zusammen mit Ihm in die Ferne ziehn,
Er steckt sie auf sein Käppchen rauf,
dann  beeilt er sich mit schnellen Lauf,
den Zug zu erreichen der Ihn zum Kampfe bringt,
doch auch er mit den Tränen ringt.
Die Fahrt ist lang, das Gemüt noch hell,
bald kommt der Sieg, das geht schnell,
so meinen es auch die Kameraden,
nur ein paar Mal die Kanonen laden,
schon ist der Feind besiegt für immer,
und einen weiteren Krieg gibt es dann nimmer.
Doch an der Front ist es vorbei mit Reden,
scheinbar kämpft hier Jeder gegen Jeden,
Dreck, Kälte, Blut und Schweiß,
die Gewehrläufe vom Schießen heiß,
verwundet, zerstückelt und zerrissen,
diesen Anblick könnte jeder gern missen.
Gedärme, gewälzt im stinkenden Schlamm,
hier ein Fuß, dort ein abgerissener Arm,
der Leichengeruch heftet sich an Jedem an,
und tagtäglich fängt alles wieder von vorne an.
Tag um Tag, Woche für Woche geht es dahin,
jeder fragt im Graben nach dem Sinn,
doch niemand kann die Antwort geben,
alle wollen nur nach dem Überleben streben.
Schreie vor Furcht, vor Schmerz und zum Tode hin,
nur der Tod hat hier reichlichen Gewinn.
Oftmals spürt man den Tod an der Seite stehn,
manchmal kann man den Schnitter auch sehn,
doch unser junger Held hat wahrhaftiges Glück,
der Krieg ist aus, er kann in seinen Ort zurück,
Niemals wird er die schrecklichen Bilder vergessen,
niemals wird er mehr bekommen was er einst besessen,
wie seine Freude und seine fröhliches Wesensart,
sein Blick ist nun traurig und hart,
seine Gedanken voll Tod und Schmerz,
und steinern, das einst so gute Herz.

Die Hoffnung ists die seine Füße lenkt,
dass ihm das geliebte Mädchen Ihr Ja- Wort schenkt.
So ist ein Funke in Ihm noch da,
von Liebe, so zart, so rein und wie Wasser klar,
so mächtig wie eine Sonne am Firmament,
in Ihm nun schon stärker die Hoffnung brennt.
Er weiß, in Ihrem Armen, mit Ihrem Kuss
wird das Dunkle beendet,  und dann ist Schluss,
mit all den bösen Erinnerungen und Taten,
und er wird nur darauf warten,
dass Sie Ihn so wie beim Abschied herzt,
dass Sie wieder mit Ihm lacht und scherzt.

So sieht er das Haus, das Ihr zu Hause,
nur noch Minuten ohne Pause ,
dann wird alles wieder für Ihn gut
und er sieht in Ihren Augen die Liebesglut.

Er ruft Ihren Namen, er schreit Ihn hinaus,
doch niemand kommt aus dem nahen Haus…
Er ruft weiter, zum Ende hin Tränenerstickt,
und doch er kein Mädchen auf der Schwelle erblickt.

Da ist Ihre Mutter, Tränenreich und voller Trauer,
steht Sie an der Hauses grober Mauer,
er läuft zu Ihr, schreit noch der Liebsten Namen,
doch der Anblick der Mutter ihm alle Hoffnungen nahmen.

Die Mutter flüstert mit Tränen ohne Zahl,
und der Bericht ist auch für Sie eine Qual,
dass die Feinde sie beide eines Nachts überfielen im Schlaf,
und das Mädchen nach Ihrer Schändung eine Kugel tödlich traf.
Sie rief zuletzt, mit aller Kraft noch seinen Namen,
dann hatte der Tod mit Ihr Erbarmen,
und nahm Sie mit in das Himmelsreich,
zurück blieb nur Ihr Körper, blutig und bleich.
Sie wurde bestattet, ohne viele Leute oder Mahl,
klein ist nur mehr der Überlebenden Zahl….



Er setzte sich einfach  auf den Boden hin,
er fand nun auch für sich keinen weiteren Sinn,
er wollte denken, doch im Gedanken sah er nur mehr Sie,
doch küssen und herzen kann er sie nun nie,
…..
Der Gottesacker sie nun beide vereint,
nur Ihre Mutter um die Beiden weint.
Ob sie nun wohl zusammen sind?
Hörst Du Ihre Stimmen im leichten Wind?

 

 

TRÄUMEREIEN

Ein Mädchen träumt vor sich hin,
hat Liebe und Hoffnung in Ihrem Sinn,
sie träumt von einen schönen jungen Mann,
den Sie einmal erhören kann.
Sie schließt die Augen, sanft, ohne Zwang,
es fängt bei Ihr zu kribbeln an,
Ihre sanfte Hand berührt Ihr Gesicht,
schwach scheint vom Fenster her das Licht,
sie spürt Ihre Hand , wohlig warm und zart,
sie mit den Bewegungen nun nicht mehr spart,
sie gleitet mit den Fingern von der Wange zum Hals,
aufhören möchte Sie nun keinesfalls,
weiter zum Busen gleiten die Finger nun,
das Herz schlägt schneller, sie will nicht ruhn.
Sanft berühren die Fingerspitzen nun die Nippeln sacht,
das Mädchen nun zufrieden lacht,
sie träumt dass der Geliebte an diesen saugt, ganz sacht,
in Ihr nun weiter die ungestüme Lust erwacht,
sie berührt nun weiter Ihren Bauch und dann,
kommt Sie mit den Fingern bei der Zone an,
die unsägliche Lust und Erfüllung verspricht,
wo Gier und Liebe vereint, dicht an dicht,
den Himmel scheinbar auf die Erde holt,
und  Amor und Eros den Tribut man zollt.
Sie spürt die Vertiefung an der Stelle,
dort, an der Liebesnektar Quelle,
sie spürt das Verlangen und Begehren,
und kann sich nicht weiter mehr erwehren,
schließlich berühren die Finger ihre Klitoris,
die sie nun in den Strudel des Verlangens riss.
Warm, feucht und voller Verlangen,
will Sie nun auch weiter die Freude empfangen.
Sie denkt nicht mehr, nur mehr Gefühl,
ihre Finger bereits an der Pforte zum Vestibül,
sie spürt das so herrliche Verlangen,
doch kein Jüngling kann zu Ihr gelangen,
so muss sie selbst sich finden und berühren,
sie will sich endlich wirklich spüren.
Der Atem stoßweise und gestockt,
die wunderbare Erlösung das Mädchen lockt,
sie hört und sieht und denkt nicht mehr,
Ihr Atem ist nun tief, und  geht nun schwer,
sie kann nicht enden, sie will noch mehr,
alles ist recht was zur Erfüllung führt,
sie überall Ihre Hände und Finger spürt.

Als die Erfüllung Ihr nun gelungen,
und Amor und Eros bezwungen,
sieht sie sich in dem Spiegel an,
ihr Blick ist schwer und die Dauer lang.
Sie ist nicht mehr so jung wie zuvor erträumt,
zwar sich der Körper noch in Verlangen regt und aufbäumt
so ist Sie doch reif an Jahren schon,
Sie hat bereits einen jugendlichen Sohn,
sie denkt zurück an die vielen Möglichkeiten,
die Ihr das Leben schien zu bereiten,
sie war stets streng mit Ihr, ethisch einwandfrei,
heute ist das einerlei…
Wie viele Küsse hat Sie nicht bekommen, nicht gegeben,
wie viele Chancen vertan um frei zu leben,
wie viele Wege ist sie nicht gegangen,
um endlich hierher zu gelangen?
Nach welchen Regeln lebe ich,
nach welchen Zielen strebe ich?
Wer sagt was richtig oder falsch für mich,
sind die Vorgaben gleich für mich und dich?
Die Gesellschaft, meine Brüder und Schwestern,
leben noch immer artig im Gestern,
als Moral noch eine öffentliche Ware war,
und die Vorgaben streng und klar,…
doch niemand bekommt einen Preis,
ist Dein Leben nur schwarz oder nur weiß,
die Nuancen sind es im Leben,
welche dem Leben den eigentlichen Sinn geben,
wir bauen noch immer auf alte Werte, ungefragt,
weil das Denken uns immer wieder plagt.
Lebe das Leben mit Freude und Genuss,
denn zu schnell ist damit schluss….

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.10.2021. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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