Igo Dieter
Mondtor
Einsam am Himmel der Mond seine Runde dreht,weit von Ihm entfernt die Sonne steht,
er leuchtet auf die Erde mit seinem silbernen Licht,
und so die Dunkelheit verdrängt und gewährt die Sicht,
auf ein gar sonderbares Geschehen im dichten Wald,
von fremden Lauten der Forst dann widerhallt.
Weiß-silberglänzende Einhörner laufen umher,
die Zwerge tragen Lasten groß und schwer,
Elfen tanzen auf der Lichtung ihren Reigen,
alles geheim, sie wollen sich nicht zeigen,
Satyre, Kobolde, Undinen und andere Elementaren,
feiern ein Fest, drum sind sie hier in Scharen.
Sie trinken Nektar und essen Honig, so süß und gut,
und manche Menschen, neugierig mit viel Mut,
wollen das nächtliche Treiben ansehen,
und zu diesem besonderen Platz hingehen.
Doch heißt es schon seit jeher,
sie zu finden und sehen fällt Jedem schwer,
sie sind vergleichbar mit Nebeldunst,
und nur wer steht in Ihrer Gunst,
darf mit Ihnen die Feste begehen,
und so kann man es auch verstehen,
dass nur wenige den richtigen Weg beschreiten,
weil diese Wesen helfen sie richtig zu leiten.
Für die Auserwählten sind sie alle real,
und unüberschaubar ist deren Zahl.
Der Mond, der so am Himmel scheint,
und Magie und Romantik nun vereint,
öffnet das Tor zur Anderswelt ganz sacht,
und so eröffnet sich nun die Pracht,
von wundervollen Wesenheiten,
unsterblich und fröhlich zu allen Zeiten,
laden Sie uns auch gern ein,
zu Nektar und zu Honigwein.
Nur wenige können Sie noch hören und sehen,
gar wenige können die Gunst verstehen,
mit Ihnen zu feiern und zusammen zu sein,
mit Wesen die so unschuldig, sanft und rein.
Doch wer zu lange in Ihren Reihen,
kann sich nimmermehr befreien,
er bleibt bei Ihnen bis an Ihr Ende,
und er niemals mehr einen Ausweg fände.
Doch wer einen Kuss von einem Elf erhalten,
bleibt ewig jung, hübsch, ohne Falten,
bekommt auch niemals weißes Haar,
und vergehen auch viele hundert Jahr.
Frauen, Männer, Kinder gar,
bleiben gerne bei der illustren Schar,
auch wenn es oft heißt, sie seien Tod,
leiden sie dort nicht die kleinste Not.
Lachen, vergnügen und Harmonie,
Liebe und Vertrauen, wie eine Symphonie,
so ist es an diesem besonderen Ort,
darum will auch keiner wirklich mehr fort.
Der Mond, verzaubert weiter mit seinem Licht,
den Wald, solang bis der Morgen anbricht,
dann schließt sich das magische Tor,
und alles erscheint wie ehedem zuvor.
Manchmal, so sagt man es am Land,
mancher Elf einen Weg zu uns her fand.
Ein Kuss vom Elf war dem Schlafenden gegeben,
viel stärker seine Kraft, sein Glück und sein Leben.
Nun aber, in dieser, unserer neuen Zeit,
entfernt sich die Anderswelt von uns gar weit.
Das Tor erscheint nicht mehr durch den Mond,
weil Magie dem Menschen nicht mehr inne wohnt.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.10.2021.
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