Michael Bernt
9/11
New York-Manhattan-Financial District, ein sonniger Septembermorgen .
Big Apple startet in den Tag, im Wettlauf nach Finanzrekorden .
Paul, jobt hier in einem Office - WTC 1-Etage Hundert,
schaut auf die Stadt, zum Fenster raus und tut das sehr verwundert .
„Grad eben flog doch dieser Jet, noch meilenweit entfernt ?
Und überhaupt Manhattan‘s Luftraum, der ist für Jet‘s gesperrt !“
So denkt er sich, schüttelt den Kopf, schnürt auf dem Schreibtisch seinen Schuh,
ist fertig und blickt nochmal raus- der Jet hält auf ihn zu !
American Airlines, Flug AA 11, Mohammed hält das Steuer .
„Im Namen Allah‘s flieg ich hier und bringe Euch das Feuer !
In zehn Sekunden ist‘s vorbei, ich werde zum Märtyrer !“
Im Paradis gut 70 Jungfrauen, versprach ihm sein Verführer .
Mit aufgerissenen Augen, steht Paul an seinem Fenster,
sieht auf das Flugzeug unter sich und glaubt er sieht Gespenster .
Im Bruchteil einer Sekunde, hat er sein Schicksal noch gewittert,
als in Rauch und Donnerschlag, der Nordturm stark erzittert.
5 Blöcke weiter hadert Jim mit einem Gullideckel .
Auch solche Job‘s muss man hier tun, als Firefighter im Big Apple .
Das Triebwerk eines Düsenjet‘s, reißt ihn aus der Routine .
Er sieht ihn und schätzt für sich ab, zu tief fliegt die Maschine .
Und auch die Richtung die sie nimmt, die ist ihm nicht geheuer,
doch endet dieser Denkansatz in einem Ball aus Feuer .
Der Jet ist in den Turm gekracht, Etagen spucken Rauch .
Jim weiß was er jetzt tuen muß, spürt Angst in seinem Bauch .
Eine Viertelstunde später, Jim sitzt im Einsatzwagen,
ein zweiter Jet rast durch die Skyline und gibt die Antwort auf die Fragen,
ob hier ein Unglück nur geschehen, oder ein Anschlag Vorsatz war,
der Jet schlägt in den zweiten Turm und jetzt ist Krieg, wird es ihm klar .
United Airlines, Flug 17-5, flog mit dem selben Ziel .
Marwan hieß hier der Entführer und gefiel sich in dem Spiel,
im Namen seines Gottes Vergeltung hier zu üben .
Mit „Gott ist groß!“ auf seinen Lippen wird er jetzt verglühen .
Paul sucht verzweifelt einen Weg, dem Nordturm zu entkommen,
der Rauch verschafft ihm Atemnot, macht seinen Geist benommen .
Nicht ein Fahrstuhl fährt hier mehr, im Treppenhaus stehen Flammen .
Ruft seine Frau vom Mobilephone, reißt sich ein letztes Mal zusammen .
„Hier doch noch lebend rauszukommen, das wird mir nicht gelingen -
Ich liebe Dich !“, sind seine Worte und dann sieht man ihn springen . -
Dreihundertsechzig Meter tiefer, Jim will gerade in den Tower,
schlägt etwas auf dem Pflaster auf und jagt ihm einen Schauer .
Dreihundert Meter Treppe rauf . Jim blickt in angstvolle Gesichter .
Die Ausrüstung wiegt sechzig Pfund, er spürt sich selbst schon nicht mehr .
Doch Adrenalin in seinem Blut, bewirkt dass wie im Rausch,
er jeden Absatz noch erklimmt . „Ich hol‘ die Menschen raus !“
Ein Grollen und ein Beben erschüttert seinen Schritt .
WTC 2 ist eingestürzt, doch hier kriegt‘s keiner mit .
Hier oben in dem Treppenhaus geht nicht mal mehr das Licht .
Dunkel und sehr still ist’s hier, weil keiner mehr was spricht .
So viele wollen noch aus dem Turm und steigen hier hinab .
Und Jim spürt, wenn‘s nicht schneller geht, dann wird das hier ihr Grab .
Dieses Gefühl steigt in ihm hoch, da fängt das Grollen wieder an .
Nur viel lauter ist es jetzt, Jim fasst den Nebenmann .
Der ganze Turm ist am erbeben, der Lärm wird unbeschreiblich .
Jim wird sein Baby nicht erleben . Sein Schicksal - unausweichlich !
Stahl und Beton, zigtausend Tonnen, stürzen auf ihn nieder .
Zum denken geht es viel zu schnell und Jim schließt seine Lider .
Nach Stunden setzte sich der Staub und jetzt erst kann man sehen,
dass meterhoch der Schutt hier liegt, die Türme nicht mehr stehen .
Vier Leben von dreitausend, sie liegen hier begraben .
Getötet für einen kranken Geist- wozu muss man sich fragen .
September 2021
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2021.
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