Patrick Rabe

Ernie und Bert Part Two oder ungenierter Spaß im Cypherspace

Ernie und Bert Part Two

 oder ungenierter Spaß im Cypherspace

 

Sie sagen, Ernie und Bert haben Spaß in Guantanamo,

und Werner sitzt daneben und schüttelt den Kopf.

Er weiß es längst, in dieser Hölle wird niemand froh,

doch jeder greift die Gelegenheit beim Schopf.

 

Doch jene Werner oder Warner, sie sind schon gefallen

ins Computernetz einer Second-Life-Haut,

merken nicht mehr so, wenn sie gegen Wände knallen,

und sie frieren ein, wenn and’re aufgetaut.

 

Das Chaos in der Wohnung ist schon vorprogrammiert,

das lässt die Art des Hausbaustiles gar nicht anders zu,

man zieht dort fröhlich ein, dann ist man angeschmiert,

das Klo, ein Haus im Garten, und im Winter zu.

 

Doch wer nie sagt, warum die Revo immer wieder scheitert,

und stumm daneben sitzt, hängt selbst mit drin.

Die Grausamsten sind nie vereitert,

und sehen in der Kühle ihren Sinn.

 

Und das, was warm war, springt ins Internet,

und ist, wie Agent Smith nun endlich frei;

das Neo neben ihm sitzt? Fett!

Er muss wie Cypher petzen. Einerlei.

 

Sein and’res Ich ist längst beliebter,

kriegt tausend Klicks im  Mond und auf dem Mars,

er ruft ein „Hilf mir!“, „Seine Kleider gibt er!“,

„Your peace is just a farce,

they’re comin‘ up your arse!“

 

 

 

Mittwoch, 12. Januar 2022, Hamburg.

 

© by Patrick Rabe, 2022, Hamburg.

 

Wenn jemand schon so was denkt wie „Wenigstens haben die kleinen Dummerchen Spaß in ihrem KZ!“, und nichts tut, um sie über ihre Lage aufzuklären, ist er auch nicht im eigentlichen Sinne ein Freund. Brockdorf, AKW, ja, da kriegten viele Leute eins auf den Kopf von den Bullen. Ich spiele mit diesem Gedicht direkt auf einen Geburtstag einer Freundin in einer Siedlung dicht neben meiner an, wo sich vor allem eins beobachten ließ: Dass man nämlich manche Menschen auch bewusst verwahrlosen lässt, um sie der gierigen Elite, oder denen, die sich dafür halten, besser als Prostituierte, Testperson für Medikamente, Aufpasserin für Hunde oder Zünglein an der Waage der rechten Bewegung benutzen kann. Wenn da dann ein linker Computercypher und eine rechte Messi-Trinity beieinandersitzen, und sich wundern, warum der linke Langhaarige neben ihnen nicht den Neo und auch nicht den Jesus gibt, sondern das macht, was gerade real stattfindet, nämlich einen Geburtstag feiern, könnte sich ja fast der Eindruck einstellen, dass die Realität DOCH real ist. Und dass da nicht Ernie und Bert in Guantanamo abfeiern, sondern zwei sympathische Geburtstagsgäste sich auf dieser Party immer sympathischer werden. Neo und Trinity aus der Eingesyphten Ein-Cyphergeneration. Doch wer stellt die Seife her? Uni –iert euch alle-Lever, der vielgestaltige Schokoladen-Zeitschriften-Duschgel-Soft-und Hardwareriese, den Pete Seeger schon in den 1960ern in dem Lied „Abiyoyo“ besang. In „Matrix“ geht es irgendwie immer um „In“ oder „Out“, dabei oder nicht dabei, und auf welcher Seite man dabei sein will. Gut dann: Ich entscheide mich für „IN“. Nämlich IN der Realität, weil es dazu keine Alternative gibt, jedenfalls keine, die man als körperlicher Mensch auf der Erde leben könnte. Beziehungsweise, es gibt da nichts zu entscheiden. Man ist geboren, lebt auf der Erde, und Leute, die in einen Computer fallen oder auf die andere Seite der Kinoleinwand gehen können, haben aus meiner Sicht entweder ein Problem mit Verdrängung, dem Leben in der Realität oder mit Drogen. Aus meiner Sicht, wenn ich „Matrix“ hier mal nach über 20 Jahren seines Bestehens etwas freier, und vielleicht auch nicht im Sinne seiner Erfinder(innen) interpretieren darf, ist Cypher zwar ein fieser Vogel und ein Verräter der richtigen Sache – weil er nämlich wirklich, wie in dem berühmten Woody-Allen-Zitat, die Revolution und seine Seele für ein Steak verkauft- er hat aber zumindest eines erkannt: Nämlich, dass man als virtuelle Figur keine Revolution in der Realität machen kann. Und, dass man die Realität – das, was die Christen „Welt“ nennen-braucht. Und wenn man die Welt und sich selbst auch wieder lieben kann, und sich selber so akzeptieren kann, wie man selber ist, kann man auch wieder anfangen, für die als gut erkannten Dinge einzutreten. Nicht unterschätzen sollte man aber die Sogwirkung des Internets und die bösen Absichten von Nazis, Diktatur-Sozialisten, muslimischen, christlichen und jüdischen Radikalgruppen, die Gottesstaaten anstreben, Firmen, die mit dem Elend und der „Vergiftung“ der Unterschicht Geld verdienen, und vor allem Scientology, die ja auch in all dem ihre Strippen ziehen. Sie haben zum Beispiel eine nicht unwesentliche Rolle im „Kampf“ gegen die linken Studenten, Hippies, Künstler und Rocker in den USA der 1960er-und 70er gespielt, indem sie Nixon und Hoover ihre Technologie und ihre Hypnosemethoden zur Verfügung stellten. Dies wird unter anderem in Ridley Scotts Film „Blade Runner“ thematisiert, aus dem für mich – verblüffender Weise- hervorgeht, dass überhaupt niemand ein Replikant ist, dass es aber Menschen gibt, die meinen, sich über andere stellen zu dürfen, und diese mitleidlos töten dürfen, weil sie glauben, dass ihre Gegenüber gar keine Menschen sind. Sich selber klar zu haben, bewahrt einen davor, ein „Clear“ zu werden, in den man alles einfüllen kann, was den Mächtigen gerade passt. Die Gefahr durch diese Leute, die auf perfide Weise Spiritualität mit Technologie mischen, um Leute zu hirngelöschten Zombies zu machen, die dann leichter kontrollierbar sind, darf man nicht unterschätzen. Es spricht nicht für unseren Staat, dass er diese Sekte hier nicht verbietet. Für ein vollwertiges Menschsein!!!!

 

Für Slime und Dirk Jora! Don’t give up!

 

Die von mir zitierte Zeile aus dem „Slime“-Song „They don’t give a fuck“ lautet im Original „Your peace is just a farce, you can stick it up your arse.“ Ich habe sie deshalb abgewandelt, weil ich weiß, und darauf hinweisen möchte, dass einem die falschen Leute ja auch gerne mal in den Arsch kriechen, wenn sie einen nicht tot kriegen können, oder meinen, von den Talenten eines Menschen für ihre Sache profitieren zu können. Daher hier eindeutig:

 

FÜR DEMOKRATIE! FÜR LIEBE UND NÄCHSTENLIEBE! FÜR MESCHENRECHTE! JEDER MENSCH IST GLEICH VIEL WERT UND DARF ER/SIE SELBER SEIN! FÜR FREIE KUNST OHNE ZENSUR! GEGEN RECHTS! GEGEN DIKTATUREN, POLIZEI- UND ÜBERWACHUNGSSTAATEN ALLER ART, AUCH GEGEN UNSEREN! GEGEN JEDE ART VON KRIEG UND MILITÄR! UND GEGEN TECHNOLOGIEN WIE ATOMKRAFT, DIE AUCH ZUR VERNICHTUNG DES MENSCHEN EINGESETZT WERDEN KÖNNEN!

 

Get awake, not woke! Become yourself, don’t get a „clear“!

 

© by Patrick Rabe, 12. Januar 2022, Hamburg.

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