16.01.2022
Kategorie "Glauben" (Gedichte)
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Wissen Glauben Fliessen Stillstand

Robert Nyffenegger

Alles fliesst, nur der Glaube nicht

Wissen ist stets momentan,

ändert sich von Zeit zu Zeit.

Was man heut beweisen kann,

ist man morgen bereits leid.

Ende ist nicht abzusehen,

alles fliesst stets langsam weiter.

Nichts ist starr und bleibt bloss stehen,

wird oft dunkel, manchmal heiter.

Was man hielt für richtig gut,

morgen ist es falsch und schlecht.

Ist bereits ein alter Hut,

überholt und nicht mehr recht.

Glaube aber, der steht still,

unbeweglich, sakrosankt.

Weil der Herrgott es so will.

Jeder denkt und glaubt und dankt.

Das ist gegen die Natur,

Glaube sollt auch fliessen.

Da nützt kein Stillhalte Schwur.

Zeit sich zu entschliessen!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.01.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Leserkommentare (7)

Lieber Robert,
ich stimme Herbert mal einfach zu. Aber wie liquid ist dein Atheismus eigendlich? ;-))
LG in den Sonntag und Gottes Segen - Andreas

Andreas Vierk16.01.2022

es ist nicht der Glaube, lieber Robert, sondern die Kirchenvertreter, die still stehen. Also den Sarg, den man drumherum hgebaut hat. LG von Monika

Monika Schnitzler16.01.2022

Als römischer-Katholik unterschreibe ich dir jede Zeile. Andererseits setzt sich mit dem Protestantismus
eine neue dynamische Kraft weltweit durch. Katholozismus macht den Gläubigen Angst, weil sie ihn in der Schwebe zwischen GUT und BÖSE hängen. Von der sittlichen Verkommenheit zahlreicher Klerigker und Mönche, möchte ich an dieser Stelle einmal absehen. Der Protestant stellt den Menschen in den Mittelpunkt seines Verhältnisses zu Gott. Er ist das Ergebnis seines Glaubens und seiner Taten. Das Problem? Es gibt mehr Glaubensvereine als Gläubige ! Eine Anmerkung zu Corona: Ein Teil der heutigen Wissenschaftler gebärdet sich wie die römische Kirche im Mittelalter.Gott sei Dank fehlt ihnen die Macht über die menschliche Seele !
Herzliche Grüße Olaf

tryggvason16.01.2022

Lieber Robert,

nahezu jede Art von Glauben läßt sich im Gespräch nur schwer in eine "Win-Win" Situation führen. Diskussionen dienen in den meisten Fällen auch nicht dazu ein Ergebnis zu erzielen, sondern es geht ums Recht haben und Siegen.

...Einige Jahre habe ich Tagesgruppen für Demenzerkrankte angeboten. Ich erinnere mich an eine kuriose Situation, in welcher ich in eine Art "Trinität" geraten bin: Es gab da eine ziemlich dominante Dame. An einem Tag war ich damit beschäftigt die Wanddekoration des Gruppenraums zu gestalten und parallell dazu die Gruppenbesucher zu unterhalten. Als ich mich neben besagte Dame setzte, meinte diese zu mir: "Die Wanddekoration hat der Frank (ich) ja ganz gut hinbekommen, doch warum ist er die meiste Zeit im Büro? Er könnte sich ruhig etwas mehr um mich kümmern!" Meine Antwort: "Da haben Sie Recht; ich werde es ihm ausrichten."...

Liebe Grüße,
Frank

Frank Gülden16.01.2022

Wenn alles fließt,
dann sollte auch der Glaube fließen,
erst dann
man könnte ihn genießen.

Robert, wie Recht du hast,
lG Bertl.

freude16.01.2022

Still ist zu vieles im Hauptquartier in Rom lieber Robert, doch es gibt zum Glück viele Seelsorger, die sich gerne der Zeit anpassen! Kardinal „Karl Lehmann“ aus Mainz, dieser war einer der zeitgemäß dachte! Da ich ihn kannte, da kann ich dies mit gutem Gewissen sagen! Grüße Dir Franz
*Auch unser ehem. Seelsorger, der nun in Würzburg Domkapitular ist!

FranzB17.01.2022

Gut geschrieben, lieber Robert! Einzig in der Strophe über den Glauben denke ich nicht, dass "der Herrgott" dies so will... wohl aber vielleicht manch Kirchenvertreter oder manch "Gläubige" selbst. Ich arbeite in einer christlichen Buchhandlung und kenne Beides... die, die unbeweglich bleiben, aber auch die, die den Glauben wirklich leben, indem sie nicht Doktrinen predigen, sondern Nächstenliebe leben...

Herzlichen Gruß! Anschi

Anschi17.01.2022

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