Zwei unterschiedliche Gedichte

1 Wer wir sind

Und wenn wir aus dem tiefen Schlaf erwachen,
ist unser Sein aus diesem schwermetallenen Staub
aus fernen Quasaren im langen Zugnetz der Atome.
Wir sind eins mit der Zeit, mit dem Teer und der Walze.

Mit Faltern verpuppen, mit Vipern häuten wir uns
in unser wirkliches Dasein aus uralten Quellen.
Die hydraulische Schraube am Nil schaudert
vor dem Alter der Wesen, unserer abgründigen Tiefe,
den Sargasso-Algen, auf denen der Abendstern tanzt,
den überglänzten Monsunen, den Endlosigkeiten.

Doch unsere Sonne leuchtet nicht selbst,
sondern nimmt ihren Schimmer aus unseren Kelchen,
wenn wir dich in uns wecken, Bräutigam aller Wesen,
dass du taust im Chlorophyll und der Mütterlichkeit.

Schwimme durch uns, Bodhisattva,
und löse unsere Knoten aus Licht
zu der letzten Befreiung.

2 Zug um Zug

Zug um Zug zieht man ein Segel auf,
Zug um Zug fährt in den Bahnhof ein,
Zug um Zug wird friedlich Schach gespielt,
Zug um Zug: so soll man sich verzeihn.

Zug um Zug trinkt man den Humpen aus,
Zug um Zug fiel früher mal ein Mieder,
Zug um Zug: so schlürft  man Sauerstoff,
Zug um Zug verzeiht man immer wieder.

Zug um Zug löst man die Jogginghose,
Zug um Zug bekommt ein Säugling Leben,
Zug um Zug beschließt man Kaufverträge,
Zug um Zug: so will ich dir vergeben.

PS. Bitte lasst euch alle impfen, seid sorgsam
mit einander und bleibt alle gesund!

Lieber Patrick, bitte lösche doch meinen Namen
aus deinem Gedicht! Ich kann keinen „kosmischen
Humor“ in den Aussagen erkennen. Du machst
falsche Angaben und Mutmaßungen über meine
Person. Namen von lebenden Dritten sollte man
in Gedichten vermeiden, wenn es sich nicht um
Polit-Satire handelt. Vielen Dank und LG von Andreas