Frank Guelden
Grell
Und wieder hat es Frost gegeben.
Vernetzt von Spinnen ist die Wohnung,
doch diese geben keinen Laut.
Die Vögel draußen zwitschern.
Gelenke schmerzen unter meiner Haut.
„Die Vögel können nichts dafür“, so denk ich;
zieh mir die Mütze ins Gesicht, die Jacke über,
gebe ihnen Futter.
„Das geht noch“, denk ich,
und sehr viel weiter denk ich nicht.
Ganz automatenhaft sind dann die Schritte.
Ich zähle sie nur hier nicht auf.
Dann schließlich glimmt die Zigarette;
so kurz der Abstand zwischen ihr und der der Nacht.
Fast ist es schon Gewohnheit, daß mich fast alles weckt;
und sehr oft ist es Traum, was wach mich macht.
„Zum Glück leb ich allein“, so denk ich
und spuck ins Klo das, was da hingehört.
Wär jemand da, er wäre wach jetzt,
und sicher hätte es gestört.
„Oh nein, mir fehlt nichts!“
Es ist nur der blöde Raucherhusten,
der treu mich leitet viele Jahr,
sehr lange vor Coronazeiten,
als Leben trotzdem sehr oft … war.
Natürlich gibt bei mir es wirklich nicht so viel zu klagen.
Es geht mir gut und gar nicht schlecht.
Genau das, und noch viel mehr das würden manche sagen;
doch hör ich schlecht, und das ist mir nur recht.
Und trotzdem scheint gar oft mir viel zu lang mein Leben;
es braucht nicht Klima, Krieg und Virus dafür sein.
Die Welt, auch ohne das, genügt mir eben;
in dieser Hinsicht kann ich wirklich sparsam sein.
Und überall im Hirn Gedanken kleben;
Grell scheint die Sonne nun zum Fenster rein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.03.2022.
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