Manfred Bieschke-Behm

Ich kann nicht

Ich kann nicht auf Kommando Gedichte schreiben.

Ich kann nicht nichts sagen, ohne zu schweigen.

 

Ich kann nicht für mich die Zeit anhalten.

Ich kann nicht den Stadtpark neugestalten.

 

Ich kann nicht Blumen pflücken, wo keine sind.

Ich kann nicht unterscheiden einen Ochsen vom Rind.

 

Ich kann nicht in ein Fenster schauen, wo keines ist.

Ich kann nicht glauben, dass überhaupt jemand mich vermisst.

 

Ich kann nicht denken, dass es mich gibt.

Ich kann‘s nicht glauben, weil ich keinen kenne, der mich liebt.

 

Ich kann nicht übers Wasser gehen

Ich kann mich oft selbst nicht verstehen.

 

Ich kann nicht Kartenspielen spielen ohne Karten.

Ich kann nicht länger auf Siege warten.

 

Ich kann nicht schlafen, ohne zu liegen.

Ich kann krummen Stahl nicht geradebiegen.

 

Ich kann nicht aus einer Mücke keinen Elefanten machen.

Ich kann nicht, wenn mir zum Heulen ist, lauthals lachen.

 

Ich kann mir keine Sterne vom Himmel holen.

Ich kann meine Schuhe nicht selbst besohlen.

 

Ich kann nicht fliegen hin zum Mond.

Ich kann nicht wissen, wer auf dem Mond schon wohnt.

 

Ich kann niemanden den Himmel auf Erden versprechen.

Ich kann die dünnsten Mauerer nicht durchbrechen.

 

Ich kann nicht schwimmen wie ein Fisch.

Ich kann nicht seiltanzen auf einem Tisch.

 

Ich kann nicht aufhören, an mich zu denken.

Ich kann nicht Gefühle wie süße Bonbons verschenken.

 

Ich kann nicht aufhören, ich zu sein.

Ich kann nicht!

 

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