Andreas Vierk

Das weiße Fahrrad

 

Der Frühling blutet sachte in die Erde,
so wie es jede Mutter einmal tut.
Und wir verlieren allen Lebensmut,
dass unsre Stunde wieder leichter werde.

Wir strauchelten und fielen in die Zeit.
Zehntausend Jahre Krieg und Pest und Viren,
um uns am Ende selber zu verlieren
an alle Süchte der Getriebenheit.

Ich sah am Baum ein weißes Fahrrad stehen.
Der Radler war wohl singend abgestiegen,
um leicht ins Ewige emporzusteigen.

Da konnte ich in unsre  Zukunft sehen:
Wir sind wie Federn, die am Boden liegen,
obwohl sich schon die Wolken zu uns neigen.

 

Dies ist ein Gedicht über den Verlust von
lieben Menschen und den Verlust von
Kraft, nicht über das Fahrradfahren.
Weiße Fahrräder werden oft an Stellen
aufgestellt, an denen Radfahrer tödlich
verunglückt sind.


PS. Bitte lasst euch alle impfen, seid
sorgsam mit einander und bleibt alle
gesund und behütet!

 

 

 

 

 

 

 

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Andreas Vierk).
Der Beitrag wurde von Andreas Vierk auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.03.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

Bild von Andreas Vierk

  Andreas Vierk als Lieblingsautor markieren

KI freie Literatur bei e-Stories.de

Buch von Andreas Vierk:

cover

Septemberstrand: Gedichte Taschenbuch von Andreas Vierk



Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (5)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Abschied" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Andreas Vierk

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Vom Warten von Andreas Vierk (Einsamkeit)
Gott segnet uns gerade dann, wenn er uns etwas nehmen muss von Sabine Brauer (Abschied)
Maul auf von Norbert Wittke (Satire)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen