Lex Limes

Unreine Reime

Ein unreiner Reim
Ein Wort zu viel
Ein Satz nicht gesprochen
Die Frage verfehlt
Den Rythmus gebrochen
Das Metrum verzaehlt
Im Zweifel den Jambus
Im Sinnen der Zweck
Inzwischen sind die ueblichen Vorsaetze visiert:

strenger dreiviertel-gerader Scheitel
Mund trocken, Lippen presenting Nullarbor Plain
brachgelegte Gesichtslandschaft
intendiert derweil weder schmeichelnd
noch zuversichtlich frohe Stimmung
Sondern Frust von der verlorengegangene Struktur,
unstrukturiert, fast schon prosaisch koennnte man optimistisch sagen
zu viel zu deuten, zu viel zwischen den Zeilen
ich moechte dass sich heute Abend alle in ihren Schlaf weinen
soll keine noch so kurze Anekdote ueberschneiden
mit banalen Dingen die eure sproeden Koepfe zerteilen
sich dort sehen und hier, nein
kein Rotwein wird heute heute Nacht Zeuge sein
vom Munch’en Schrei "Ich" hinter hysterischem Kerzenschein

die Wellen brechen, aechzen
brechen heute besonders gut, besonders ueber den rocks
die brechen auch Knochen

Nullarbor bedeutet im Lateinischen “keine Baeume”
beobachten Sie an den laengsten Meerresklippen der Welt Wale
Bitte, bitte, nehmen Sie Platz
Inferno ist im Deutschen ein Synonym fuer Hoellenpein
Und die Eisenstange des Kaefigs wird solange fokussiert bis sie funktioniert.
Innen, Aussen,
man vergisst’s wenn man bloss lang genug draufschaut
oder nah genug dran ist wie am Marmeladenglas

Rippen an Reling dicht gedraengt, laeuft das Boot zu den Walen und den laengsten Klippen der Welt
Das Fraeulein mit den faltlosen Lippen erwaehnt, dass das Nilpferd den engsten
Verwandten des Wales darstellt
Prompt taucht eine Walflosse backboard auf und zwei Augen wie Monde blicken
herauf
azur zu Mund, das Boot verstummt, der Bassbariton vom Meeresgrund:


Koerper U-Boot geformt (oder U-Boot walfoermig)
Raum komprimiert
500 PS vollendet in Martiniglas first class Flosse
Flipper links, Flipper rechts,
33 Meter Rueckrad sagen an:

Durch recht missliche Lage stellt sich die Frage
Ich frage mich
ob manche Tage einfach weggelassen werden
damit die ganzen anderen langen Tage in ein Jahr reinpassen?

Der Wal saeufzt in klagenedem fis Moll
Verschiedene Gesichter irgendwo zwischen Also sprach Zarathustra und der
Moonlight Sonata, hier und da ein irres Tom Cruise Lachen hinter laufender
Smartphone-kamera. Ich werde weggetragen in Duefte von vor 20 Sommern als
die Welt sich noch um Kirschbaeume und Prinz Mio drehte. Manchmal ist es
gar nicht so einfach den Finger draufzulegen ob etwas tatsaechlich stattgefunden
hat oder bloss ein vergangener Traum ist. Kontur dessen das war, substanzlos,
erdacht- wie der Tod der nicht ist wenn wir sind und wir sind und wir nicht sind
wenn der Tod ist. Jemand antwort dass er sich vorstellen kann dass manche Tage
einfach weggelassen werden damit Raum fuer die ganzen anderen langen Tage
ist. Da ist etwas trostloses im Vergessen, ich denke, also bin ich, ich erinnere
also war ich? Der Wal schaut uns an mit seinen grossen Mondaugen (erstaunlich gross),
wird zum Springbrunnen, atmet eine Fontaene aus, wohltemperiert, spricht:
Etwas ist nicht kein Reim ist nur weil es kein reiner Reim ist. Dann taucht er zirkelfoermig
abwaerts, seine majestaetische Ruecklosse, hoeher als der Eiffelturm, verschwindet
zuletzt in tiefem Blau.

Der Himmel hebt an:

Ava kommt zur Morgenstund’
entstroemte Herzen, blauer Schlund
Der Ozean pulst rot und pink
Die Welt empfaengt ein neues Kind
geschwind der Wind, das Werk beginnt
Ein altes Wunder, neu gesinnt
Aus ferner Zeit ins Labyrinth
Zum Morgengrauen Hoffnung bringt!
 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Lex Limes).
Der Beitrag wurde von Lex Limes auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.04.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Lex Limes als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Dämonen im Labyrinth der Lüste - Dämonenlady Band 3 von Doris E. M. Bulenda



Beelzebub hatte diesen riesigen Titan verloren. Irgendwo im Weltenlabyrinth hatte er ihn ausgesetzt, und der Titan war auf und davon.
Und dann bat Beelzebub ausgerechnet mich, die Menschenfrau, den Verlorenen zu finden.
Natürlich würde ich nicht allein gehen, dafür wäre das berühmte Labyrinth viel zu gefährlich. Mein dämonischer Geliebter Aziz würde mich begleiten. Neben der Gefahr würde allerdings auch manche Verlockung auf mich warten, in den Gängen des faszinierenden, gewaltigen Labyrinths hausten viele seltsame Kreaturen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (1)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Allgemein" (Gedichte)

Weitere Beiträge von Lex Limes

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Michael von Lex Limes (Allgemein)
Sommergras von Paul Rudolf Uhl (Allgemein)
Fliegende Teppiche von Detlef Heublein (Humor - Zum Schmunzeln)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen