Emma – der Brief
Der Brief, den die Emma-Redaktion an Bundeskanzler Scholz abdruckte, ist offen. Sehr offen, so wie Emma immer war. Nicht nur 28 Intellektuelle und Künstler haben ihn unterschrieben, sondern auch mittlerweile 270.000 Bürger dieses Landes über change.org
Alice Schwarzer, die ich als Studentin noch für eine durchgeknallte Emanze hielt und die ich gern verspottete mit den Worten: Die hat so eine große Klappe, dass sie den Spargel quer fressen kann – diese Alice Schwarzer hat schon seit langem meinen Respekt. Mal abgesehen davon, dass sie alles andere als durchgeknallt, sondern höchst intelligent ist, hat sie immer heiße Eisen angepackt und für uns Frauen viel erreicht.
Spott der Manifestierten folgte ihr immer und tut es jetzt auch. Die Medien stürzen sich auf den Brief von „Intellektuellen und Künstlern“ - es wirkt beinahe so, als wolle man den Brief abtun als einen von Spinnern. Es sind aber keine Spinner, sondern sie sind Teil der 45 Prozent des Volkes, die sich nicht abfinden wollen mit Konformistenmeinungen und die die weitere Eskalation des Krieges durch immer mehr Kriegsgerätlieferungen als Grenzüberschreitung sehen. Menschen, die den Mund aufmachen – endlich,
Menschen, die das Missverhältnis sehen, die erneute Grenzüberschreitung von Melnyk, der gestern wieder medienwirksam verkündete, dass für jeden weiteren Toten in der Ukraine die deutsche Bundesregierung verantwortlich sei, wenn sie keine schweren Waffen liefere.
Ich sage, die Greueltaten des NS-Regimes mit der moralischen Pflicht zur unbegrenzten! Hilfe für die Ukraine zu vermischen, ist unzulässig. Denn sowohl Russland wie auch die Ukraine waren Opfer des NS. Nicht wir tragen heute die Verantwortung für tote Ukrainer, sondern ihr Präsident, der sie in einen Krieg schickte und schickt, den sie nicht gewinnen können.
Wendehalsgrüne wie Fücks plädieren für das Gegenteil und schreiben auch schnell einen Brief. Eine Denkfabrik in Berlin hat er. Glückwunsch. Wer braucht denn so was? Ich nicht, Ich koche noch selbst und ich denke auch noch selbst.
Vehement. Scheinbar kopflos haben er und seine Frau Marie-Luise Beck ihre pazifistischen Überzeugungen ad acta gelegt und überbieten sich im emotional-theatralischen Gekeife über das, was unser Bundeskanzler Scholz nun tun müsse.
Unabhängig von der unbestrittenen Tatsache, dass Putin Völkerrecht gebrochen hat, einen widerrechtlichen Krieg begonnen hat, um schwafelt man die Begriffe „Siegen und Verlieren“. Es gibt keinen Sieger in diesem Krieg – es gibt nur Verlierer. Und was Krieg bedeutet, das hätte jeder vorher wissen müssen.
Die Ukraine hat alles Recht der Welt, von Deutschland Waffen zu fordern. Aber Deutschland hat alles Recht der Welt, dies abzulehnen. Denn selbst die moralisch-ethischste Forderung kann nicht eins zu eins auf unseren Staat übertragen werden. Unser Bundeskanzler muss auch die Belange seines eigenen Volkes im Auge haben. Dies tut er und bisher tut er es gut.
Frieden kann nicht aus Siegermentalität erwachsen, sondern nur aus Kompromissbereitschaft und dem rationalen Entschluss, noch mehr unsinniges Leid verhindern zu wollen. Schon die Exempel des Gesta Romanorum wussten zu berichten: Tue klug, das was du tust und bedenke das Ende ( „Quicquid agas, prudenter agas, et respice finem“).. Es muss eine Grenze gezogen werden in unserer zivilisierten Welt für das Maß an Kriegsleid. Opfern und Sterben. Eine „Volkssturm- Mentalität“ darf es nie wieder geben!
Hier ist kein Platz für politische Selbstdarsteller und exaltierte Profilierung. Hier sind Besonnenheit und Stärke gefragt, die sich auch und gerade darin zeigen, dass man nicht umfällt in den Wogen des Mainstreamdrucks.
Das erfordert Mut. Emma und Alice Schwarzer hatten ihn immer.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.05.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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