Sonnenaufgang auf einem Campingplatz am Rhein

Sonnenaufgang auf einem Campingplatz am Rhein

Noch schlafen all die Menschen, 
noch herrscht in ihren Zelten Ruh. 
Jedoch die Sonne hat beschlossen,
„Ich geh jetzt auf, 
die dunkle Nacht ist nun vorbei. 
Ich beende meine Ruh. 

So manches Tier ist jetzt schon wach, 
die anderen,
sie gehen jetzt nun schlafen, 
warn sie doch wach,
die ganze Nacht. 
So hat die Mutter aller Mütter, 
es einst sich ausgedacht. 

Die Enten watscheln durch die Gegend, 
sie kommen bis ans Zelt. 
Haben ihre Angst und Scheu, 
schon längst verloren, 
weil´s Futter gibt von diesen Menschen, 
„das sie sehr erfreut.“ 

Mit Sandmanns Sand in meinen Augen, 
da werd ich wach und stehe auf. 
Mein Weg führt mich zum Vater Rhein, 
in seinem Bette folgt er, seinem Lauf. 
Wie gerne würd er sich erheben, 
bleibt heute aber liegen. 

Doch wenn er´s tun würd, 
wird es wild, 
das hab ich schon erlebt. 
Er steigt dann über Feld und Flur. 
Macht Straßen dann zu Flüssen. 
Doch heut, 
ist nicht der Tag dafür. 
So bleibt er liegen brav und nett, 
in seinem alten Wasserbett.

Ich steh am Ufer, 
Vögel singen, 
die Enten watscheln um mich rum. 
Ne Badehose, hab ich schon an, 
und springe gleich ins kühle Nass. 
Des Sandmanns Sand, 
hinaus gespült aus meinen Augen, 
bin ich sogleich so richtig wach. 

Ein leiser warmer Sommerwind, 
ersetzt das Handtuch, 
dass ich schlicht vergaß. 
Ich sitze da, seh Fische springen, 
sie haben ihren eignen Spaß. 
Auch eine Wasserratte taucht kurz auf, 
nun wird mir klar, 
warum sie wirklich springen. 

Hinter mir da stehen die Bäume, 
singen leise ihr rauschend Lied. 
Darüber blau, 
das Tuch des Himmels, 
ohne jeden weißen Fleck. 
Die Wolken machen heut ne Pause, 
was haben wir doch Glück. 

So hab als Kind ich´s oft erlebt, 
wenn Ferien warn, 
in jedem neuer Sommer. 
Selbst heutzutage wenn es mir vergönnt, 
erlebe ich es dann und wann. 
Der Zauber blieb in meinem Herzen, 
und bleibt, 
so wünsch ich´s mir, 
ein Leben lang. 



Thomas-Otto Heiden