Christina Pochert

Und die Schafe blöken weiter...

Die Hyänen lachen heiser,

schmackhaft lockt das Beutetier,                                                                               
gut genährt, gesund und munter,

und Niemand sucht den Grund dafür,

dass die Herde blind und blökend

eigens ihren Pferch erwählt

und die Lügen schluckt und schlabbert,

die man ihnen stets erzählt.
 

Flüsterpost an allen Ecken,

der Verstand wird ausgeknipst,

keiner kann sich hier verstecken,

wenn er nicht am Steuer sitzt.
 

Und die Schafe blöken lauter,

schwarzes Fell wird weiß getönt,

quer Gedachtes, einst gefördert,

heute allerorts verpönt.

Blicke wirft man sich entgegen,

die nicht immer freundlich sind

und jene die den Durchblick haben,

hält man stumm und taub und blind.
 

"Meine Freiheit nimmt mir keiner!",

ruft das angeleinte Schaf.

Die Kandarre kurz gehalten,

blökt und grast es, lieb und brav.

Während die Hyänen lauern,

lautlos sich die Lippen lecken,

wie der Wolf im Schafspelz heimlich

in der Herde sich verstecken.
 

So beginnt die Maskerade,

ein Gebot wird schnell zur Pflicht.

Alles zeugt von der Gewissheit:

"Ein Schaf verlässt die Herde nicht!"

 

Und bald hat jedes Unschuldslämmchen,

das nicht unterm Radar geduckt,

jenes falsche Trugbewusstsein

mit der Muttermilch verschluckt.
 

Und die Schafe blöken weiter,

an die Hyänen längst gewöhnt

grasen wohlgenährt und satt,

stolz darauf, dass die Hyäne

Dreimal schon gebissen hat.

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