Anton Bradinger

Ist seine Liebe halb so groß

 

 

Ist seine Liebe halb so groß,

nur halb so groß wie meine?

Wenn er hält, was er verspricht,

dann bist du bald die Seine.

 

Ich frag mich nur, wie soll ich bloß

die nächsten Nächte schlafen,

wenn die Zukunft mir zerbricht?

Wenn mit messerscharfen

 

Klingen unser Band zerschnitten

wird, mir nur mehr verbliebe

mein Beklagen und mein Bitten

um nicht gelebte Liebe?

 

Er ist jünger, kerngesund,

verspricht das pralle Leben.

Ich hause wie im Untergrund

und kann dir nicht viel geben.

 

Ist seine Liebe halb so groß,

dann reicht sie für drei Leben.

Ich nehm es hin und lass dich los.

Es hat sich so ergeben?

 

Ich glaub es dir! Du wolltest mich

keinesfalls verletzen.

Du bist jung, entscheidest dich

nach uralten Gesetzen.

 

Da gibt es gar nichts zu verzeihen

und nichts zu vergeben.

Nur tief in mir, mit stummen Schreien,

klagt ungelebtes Leben

 

von dem, was ich mit dir versäumt,

von ungehobnen Schätzen.

Wie dumm von mir, ich hab geträumt

von ungesagten Sätzen.

 

Es ist schon gut, du wählst ja klug,

bei ihm hast du es besser.

Von mir hättest du bald genug.

Auch wenn die Sehnsucht wie ein Messer

 

tief ins Herz mir schneiden muss,

ich mach nicht viel Aufhebens.

Schenk mir einen Abschiedskuss,

du Liebe meines Lebens.

 

Fällt es mir leicht? Ich muss verneinen,

mich peinigen Gedanken,

wie eure Körper sich vereinen,

sich umeinander ranken.

 

Eines aber ängstigt mich:

ihr zwei, ein Kinderwagen.

Diesen Anblick, fürchte ich,

könnt ich schwer ertragen.

 

Ist seine Liebe halb so groß,

nur halb so groß wie meine?

Dann ist es gut, dann kämpf ich nicht

und bleib weiter alleine.









 

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