Angie Pfeiffer
Nächtlicher Besuch
Neulich, gegen Mitternacht,
als ich aus tiefem Schlaf erwacht,
stand der Gevatter Tod vor mir.
Laut rief ich aus: „Was machst du hier?“
Er sprach: „Ich will dich mal was fragen:
Wie sieht es aus in diesen Tagen?
Ist dir dein Leben gerade recht?
Und fühlst du dich darin nicht schlecht?
Würd’st du den Weg noch einmal gehen
und auch zu deinen Taten stehen?
Vielleicht willst du was korrigieren?
Das ließe sich leicht arrangieren.“
Darauf hab‘ ich uns nen Drink gemacht
und erstmal länger nachgedacht.
Mein Leben ändern? Will ich das?
Macht es mir wie es ist wohl Spaß?
Wie könnte es denn anders sein?
Ganz ungebunden und allein?
An dieser Stelle wusste ich,
so’n Leben wäre nichts für mich.
Ich würd‘s genau tun, wie’s war.
Es würd‘ genauso gut – na klar.
Und war ein Fehler mal dabei –
im Nachhinein ist’s einerlei.
Wir teilten uns mein letztes Gras
und sprachen über dies und das,
den Rest der ganzen langen Nacht.
Dann haben wir was ausgemacht.
Zunächst mal lässt er mich in Ruh,
drückt für jetzt ein Auge zu.
Doch kommt er irgendwann vorbei,
auf eine weitere Plauderei …
Vorheriger TitelNächster Titel
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Angie Pfeiffer).
Der Beitrag wurde von Angie Pfeiffer auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.06.2022.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).