Hallo lieber Olaf. Ein trauriges und schreckliches Thema, doch leider oft genug auch besch… Realität! Ich persönlich lebe überzeugt als Christ meinen Glauben nicht unbedingt zur Nähe der Kirche und komme damit ganz gut klar. Wobei ich sehr gute Kontakte zu Seelsorger und einem Domkapitular habe, überdies schätze ich diese sehr!
Was mich verärgert, dass man versucht dies alles zu verschweigen und ich kannte pers. auch den ehem. Kardinäle Meisner aus Köln und vor allem den von mir sehr geschätzten Kardinal Karl Lehmann aus Mainz sehr gut, der nach meiner Ansicht ein wundervoller Mensch war. Manches Gespräch mit Kardinal Lehmann werde ich nie vergessen und vor allem, dessen Humor und Klugheit! Hier werden auch in Zukunft immer wieder Verbrechen begangen, die man verschweigen möchte. Als Fazit, ich bin für die Abschaffung Zölibat bei Priestern und vor allem, mehr Offenheit in der Kirche, sowie und dies warum auch nicht, für Frauen als Seelsorgerinnen in der kath. Kirche! Dir viele Grüße von Franz
FranzB27.06.2022
Lieber Olaf,
im Gegensatz zu Anschi finde ich dein Gedicht weder provokant sondern höchst angebracht und aufzeigend! Endlich einmal jemand, der die Dinge beim Namen nennt und sie nicht unter den Teppich kehrt, wie es so meist gemacht wird, denn, über gewisse Sachen wird ja gerne schnell mal der Mantel des Vergessens gebreitet - ach wie kann man nur!!!!!!!!!!!!!
Chapeau und meine aufrichtige Anerkennung zu diesem Text!
Herzlich liebe Grüße,
Uschi
Ursula Rischanek27.06.2022
Provokante Worte, lieber Olaf, die ein trauriges Thema ansprechen!
Dein Beispiel spricht die aktuellen Fälle in der katholischen Kirche an... doch "Kirche" insgesamt hat neben viel Gutem auch viel Schlimmes angerichtet zu allen Zeiten... in allen Konfessionen. Geistlicher und körperlicher MIßbrauch hat viele Seelen zerstört, statt sie aufzurichten... Aber wie du es als Resumee schreibst... der Glaube losgelöst von der Institution führt hin zum Licht... und wenn es uns als "Gläubigen" gelingt, auf diesem Weg echten "Lichtträgern" zu begegnen, dann können wir "Kirche" in der positiven Weise erfahren. Wenn jedoch Heils-Predigende ihre Schuld vertuschen wollen, dann bewirken sie das Gegenteil und vertreiben die Heil-Suchenden... der Zerfall vieler kirchlicher Gemeinden zeigt dies ja auch deutlich. (Dabei glaube ich durchaus, dass die "Guten" eigentlich überwiegen... aber Gutes wird in den Medien ja nicht so gern verbreitet...)
Nachdenkliche und herzliche Grüße! Anschi
Anschi27.06.2022
Lieber Andreas,
die Kirche ist auch Institution mit hierarchischen Srukturen, die eben, im Falle eines Mißbrauchs geistlicher sowie sexueller Art, dem Verdacht ausgesetzt ist versagt zu haben. 'Hirten', die sich für die Gläubigen als Wölfe herausstellen, lassen die Menschen zweifeln und verzweifeln. Nicht unbedingt glaubensmäßig, aber dennoch hinsichtlich der Institution, die Mißbrauch nicht nur möglich gemacht hat, sondern diese Vorkommnisse vertuschen und beschönigen wollte. Darüber gibt es mittlerweile reichlich Aufklärung und es sollte nicht wundern, dass Gläubige sich von solchen Glaubensorganisationen abwenden. Genau dies wurde in dem Gedicht angesprochen und es ist nicht einsehbar, warum jemand deswegen ärgerlich sein sollte. Mißbrauch in der Kirche ist ein konkretes Problem, welches unfassbares Leid verursacht hat und keineswegs lediglich eine Parole, um in irgendeiner Weise eine Institution (hier die katholische Kirche) zu destabilisieren. Strafbewertes Verhalten ist ebenso anzusprechen und aufzudecken wie die damit einhergehende Heuchelei der Täter und dem Fehlverhalten kirchlicher Instanzen bei der Aufklärung. Das Ärgernis liegt also eindeutig im innerkirchlichen Verhalten und bewirkt die Zerrüttung der Gemeinschaft der Gläubigen, die sich in dieser Institution zusammengefunden haben und nicht beim Dichter, der mit seinen Versen den Finger in die Wunde legt, um darauf aufmerksam zu machen und um ebenso deutlich zu machen, dass Glauben an Gott, an den Himmel, unabhängig von einer fehlgeleiteten Institution funktioniert und bewahrt werden kann. Nicht umsonst existieren schon seit einer Weile viele Diskussionen darüber, wie sehr sich die Kirche von innen heraus, quasi selber dekonstruiert und wie Erneuerung aussehen könnte. Den Boten schlechter Nachrichten 'hinzurichten' oder gar verantwortlich zu machen ist jedenfalls keine Strategie, die eine Lösung herbeiführen würde. Betroffenheit und Enttäuschung sind dennoch emotionale Reaktionen, die bei vielen Gläubigen anzutreffen sind und eben auch in entsprechende Worte gefasst werden, die eine Reaktion aller solcher Empfindungen darstellt.
Insofern kann man nur feststellen: Gut gemacht, Olaf! Die Problematik dichterisch dargestellt und eine persönliche Lösung gefunden damit umzugehen.
Manfred Bessmann27.06.2022
Olaf, die Kirche ist nur ein Verein,
der Glaube ist was anderes.
LG Bertl.
freude28.06.2022
Lieber Olaf, wie gut du das geschrieben hast. Dazu von mir - wollte mal evangel. Theologie studieren - mein Kompliment. Wenn du magst, schau mal in mein Gedicht "Wenn Täter schweigen". Du siehst, dass wir ähnlich denken. Herzlichst RT, dessen neues Buch in rund 2 Wochen erscheinen wird!
rainer28.06.2022
ja Kirche und Glauben sind zwei Dinge, dazu habe ich mal einen ganzen Sonettenkranz geschrieben. darum, wie man loslässt von der Kirche ohne den Glauben zu verlieren. LG von Monika
Monika Schnitzler28.06.2022
Lieber Olaf,
es ist gut den Mißbrauch in religiösen Gemeinschaften anzuprangern und darauf zu drängen, daß die Schuldigen bestraft werden. Für mich ist es abscheulich, wenn gerade Kinder, die Glaube und Vertrauen brauchen, so etwas erleben müssen. Die Folgen für die Betroffenen lassen sich kaum ermessen.
Du zielst in Deinem Gedicht durch die Wortwahl auf die katholische Kirche, doch diesen Mißbrauch gibt es ebenfalls in anderen religiösen Gemeinschaften und nicht nur da. Kinder, die eigentlich Schutz und Unbeschwertheit benötigen, werden überall da mißbraucht, wo sie Willkür und Macht ausgeliefert sind, so etwas gibt es an Schulen, in Vereinen und weitergedacht auch in politischen Systemen; von Kindersoldaten möchte ich gar nicht erst sprechen. Unsere Weltsituation ist für mich aktuell so, daß die Erde bald gegen die Wand fährt, ob mit oder ohne Glauben.
Eigentlich mag ich solche Themen überhaupt nicht diskutieren, hatte mir auch schon überlegt, hier bei e-stories ganz auszusteigen.
Und nun versuche ich es so zu halten, wie privat auch: "Weiterleben, einfach weiterleben." Dieser Satz ist übrigens nicht auf meinem Mist gewachsen, den findet man in dem Buch "Mut und Gnade" von Ken Wilber.
Liebe Grüße,
Frank
Frank Gülden28.06.2022