Anschi Wiegand

Schreie am hellen Tag


Gellende Schreie erreichen mein Ohr
wie Kinderschreie, so kommt es mir vor
durchs offene Fenster am hellen Morgen
„was ist das nur?“ frage ich mich voller Sorgen...

Dann nach dem Schreien einer, der stöhnt
und damit sein Opfer hörbar verhöhnt
ihm ist es egal, dass er Seele zerstörte
und diesen qualvollen Schrei überhörte...

Ich sitze verstört und kann gar nichts tun
fühle mich hilflos und kann nicht mehr ruhn
weiß nicht, woher dieser Schrei kam genau
ob es ein Kind war oder hilflose Frau...

Auch Polizei kann hier leider nichts tun
ohne Adresse, denn Stille ist nun
und mir wieder wieder mal grausig bewusst
dass es gibt unzählige Opfer der Lust...

Viele der Taten geschehen im Stillen
durch Unterwerfung in machtvollen Willen
doch auch wenn die Schreie so laut sind wie heute
findet man selten die verantwortlichen Leute...

Ich hör diese Schreie in mir immer wieder
und angstvolle Bilder fallen auf mich hernieder
ich weiß keinen Ausweg, kann nur noch beten -
wie kann man die Welt vor solch Monstern nur retten?


© Anschi, 4.8.22

Heute passiert, als ich bei der Arbeit das Bürofenster offen hatte... rundum viele Wohnblocks... ich konnte
keine genaue Wohnung zuordnen... bin immer noch verstört und musste das irgendwie in Worte fassen...
Bei der Polizei sagte man mir, wenn ich wieder was höre und das Haus zuordnen könne, solle ich wieder
anrufen...
Anschi Wiegand, Anmerkung zum Gedicht

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