Andreas Vierk

Reales aus der Arbeitswelt

 

Des kleinen Mannes Sonnenschein
ist ficken und besoffen sein.

Deutsches Sprichwort

 

Früh morgens bin ich auf der Arbeitsstelle
und werde schon vom Chef brutal entmündigt.

Ich krieg vor’m Personal erstmal die Kelle,
und habe deshalb innerlich gekündigt.

Ich werde bleich und muss zusammenzucken,
und kurz danach fängt erst die Arbeit an.
Ich will das alles erstmal runterschlucken,
damit ich irgendwie beginnen kann.

Die Frau ist mit den Blagen abgehauen,
und ich muss kräftig Alimente zahlen.
Wie konnte ich mein Leben so versauen?
Ich bin allein, versink in meinen Qualen.

Was ich zu Hause tu, geht keinen an.
Ich bin in meinem kleinen Paradies,
ob ich nun heule und bald nicht mehr kann,
ob ich mit Schnaps mich in die Sterne schieß.

Ich lass mich nicht so gern zusammenfalten
und will zu Feierabend meine Ruh,
drum ist es besser, schön das Maul zu halten,
bis dass ich kneif’ in Ruh mein Arschloch zu.

Das ist der große Urlaub! Meine Feier!
Jetzt macht mich auch kein Geldsack mehr zu Sau.
Und ich zahl keinen Cent für Kuckuckseier.
Der nächste Doofe findet sich. Genau!

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.08.2022. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Andreas Vierk schreibt seit seinem zehnten Lebensjahr Prosa und Lyrik. Er verfasste die meisten der Gedichte des „Septemberstrands“ in den Jahren 2013 und 2014.

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