Aleksey Prays
Hundert Jahre alt
Ich wünsche mir, ich werde hundert Jahre alt,
mit stolzem weißen Bart und Silberhaaren.
Nicht heldenstark, zur Selbstversorgung kräftig und lebensfreudig, nicht verbittert kalt.
Sitzend am Tisch mit Feder in der Hand und schreibe Memoiren.
Am letzten Abend wünsch ich mir von Engsten und den Enkelchen umgebend werden,
Geschichten über alten Zeiten wirbeln und sich erinnern, wie es war.
Und es war wunderbar, so dass man sich in Ruhe lässt nun sterben.
Es waren auch scharfe Kurven und eisglatt und gar...
Das Leben schmiss nicht befestigten noch Schiff gegen die Kanten,
und Stürme rissen Segeln ohne Gnade.
In Lumpen und in Fetzen stand man oft am Rande.
In dieser Zeit dann wieder kamen von ganz oben Gaben.
Ich wünsche mir am letzten Abend noch besamen sitzen,
umarmt und ohne Trennen, ruhig und besinnlich.
Den weißen großen Segel gemeinsam auf die Reise ausrichten.
Und keinen Koffer, kein Gepäck mehr. Und es wird nicht mehr schwindelig.
Am schwarzen Strand von Reynisfjara
Die Asche der Vergänglichkeit zerstreuen.
Und möge Wind verwehen Staub über Ozeane.
Die neue Reise wird beginnen in unerforschten weiten Höhen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.11.2022.
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