Udo Mathee
Nicht mehr atemlos.
Projekt „Wort-Werkstatt“
im Natz-Thier-Haus
in Coesfeld
Lehrer oder Dozent wäre ich
schon gern geworden,
doch ich habe gestottert,
bis vor einigen Jahren.
Und die Angst ist geblieben,
bei Aufregung wieder diese Schlinge
um den Hals zu spüren,
welche die Luft abschnürt und die Stimme
sich verkrampft und verhakt.
Doch nun habe ich es gewagt,
auf meiner Vernissage
auch eigene Gedichte vorzutragen.
Also habe ich erzählt,
dass ich mehrsprachig aufgewachsen sei,
mit Plattdeutsch und Schlesisch,
mit Ruhrpottplatt auf der Straße
und Hochdeutsch in der Schule.
Auch von meinem Opa habe ich erzählt, der damals
gegen Schalke Fußball gespielt habe, aber das sei
vor hundert Jahren gewesen, als es für ein Tor noch
keine Kohle gab, sondern nur für Maloche untertage.
Auch von mir und meiner Kunst, dass etwas auf den
Punkt zu bringen, eben nicht schlicht und einfach sei,
sondern eine arge Plackerei.
Die Worte flossen einfach aus mir heraus.
Ich hätte wie ein Schauspieler meine Zuhörer in den
Bann geschlagen, sagte meine Frau.
Der Knoten im Hals hatte diesmal keine Chance...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.12.2022.
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