Geschlechtsorgan

Ich sammle gern Geschlechtsorgane

Egal ob krumm, lang, kurz und bunt

Mich interessiert das Filigrane

Und Steck sie oft in meinen Mund.

Mit Lust betrachte ich die Kunst

Die der Herr manifestiert

Und so mancher kommt in Brunft

Wenn er von ihrer Frucht probiert.

Ihre Form kann dich erfreuen

Ihr Geschmack lässt dich erbeben

Ihr Geist dein Geist vom Sein befreit

Mit Pech es dich ins Jenseits reißt.

Das Geschlechtsorgan es hilft

Bei flauem Magen, tristen Tagen

Ja auch bei wirrem Geistversagen

Und ab und an will ich es wagen

Und pflück mir die Exotischen.

Frühling

Veronica, sie strahlt mich an

Das macht sie nicht zu jederzeit

Nur der aufmerksame Mann

Weiß sie gibt im Frühling preis

Das Geschlechtsorgan im Fliederkleid.

Sommer

Artemis steht so unscheinbar

Auf grünem Fuß am Wegesrand

Ich weiß um ihr Geschlechtsorgan

Und nehm‘ es zärtlich in die Hand

Ihre sanfte Bitterkeit

Hat mich stets von Leid befreit

In Ehrfurcht und in Edelmut

Reinigt Sie in heißer Glut.

Herbst

Mit roten Augen heiß wie Blut

Bella Donna zwinkert zu

Ich um ihren Charakter weiß

Und lass sie besser heut in Ruh

Zum Hexensabbat je nach dem

Wird sie für mich in Rauch aufgehen.

Winter

Vom Winter schwer verkühlt

Das Geschlechtsorgan versteckt

Doch andre Teile sind nicht weit

Die Hand gezielt noch tiefer wühlt

Das Bein von Arctium schmeckt.

Die Warnung

Das Echo eines Eichelhähers:

Nimm nicht! nimm nicht!

Ein rosarot‘s Geschlechtsorgan

Zieht den Laien in den Bann

Gierig nimmt‘s in seinen Mund

-Die Macht entweicht-

Das Herz nun schlägt sehr ungesund

Ahnungslos und ohne Sinn

Siecht er schmerzvoll nun dahin.

Geschlechtsorgane schön und fein

Nicht jeder kann ihr Schüler sein

Man muss sie kennen sie verstehen

Sonst stirbt man schmerzhaft aus Versehen.

- © P. Merx