Günther Würdemann

Ein vegetarisches Gedicht

    Unter immergrünen Fichten
    saß ich einst und wollte dichten.
    Doch gelang es mir mitnichten.

    Darauf kroch ich unter Buchen,
    wollte es erneut versuchen.
    Half kein Beten und kein Fluchen.

 

Ritzte dann an einer Linde
ein Gedichtchen in die Rinde.
Es zerstob in alle Winde.

 

Nicht mal unter einer Zeder
floss mir etwas aus der Feder.
Aber das versteht nicht jeder.

 

Unter dichten, starken Eiben
ließ ich die Gedanken treiben,
Nur: Ich konnt´ nichts niederschreiben.
 

Setzte flugs mich unter Eichen,
aber diesen sollst du weichen
und ganz schnell von dannen schleichen.

     Dann begann ich unter Pappeln
     mich allmählich aufzurappeln.
     Doch auch da ließ man mich zappeln.

Auch ein Lager unter Eschen
ließ nur leeres Stroh mich dreschen.
Null Erfolg war diese Session.

Tief beseelt von festem Willen
grübelte ich dann im Stillen,
schluckte weiter meine Pillen.

 

   Setzte drauf mich unter Birken,
   hoffte, dass die Pillen wirken.
   Nur – hier fiel mir auch nichts ein.
   Und das fand ich sehr gemein.

 

   Hockte mich ins feuchte Gras
   unter eine Haselnuss.
   Leider war auch das kein Spaß,
   schenkte es mir nur Verdruss.

   Als ich nämlich so da saß,
   kam, was letztlich kommen muss:
   Meine Hose wurde nass.---

   Und ich kam zu dem Entschluss:
   Dichtet euch doch selber was.
   Gedichtet ist gewesen.

   Jetzt wird nur noch gelesen.

 

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