Helmut Hartl
Unbeschrieben
Ja was, das wird ja immer netter.
Ich wär ein unbeschriebnes Blatt!
Gefragt sei’n nur beschrieb’ne Blätter,
die aalglatt hüten ihre Art.
Es hieß, ich müsst‘ erst Farbe kriegen.
Müsst‘ voll sein, ja, nicht nur mit Tinte.
Kurz gesagt, wär ich beschrieben,
gefiel ich besser, - wie man finde.
Könnt’ mich wie hochgeschätzte eben,
bedenkenlos, oft unverdient,
mit auf den hohen Stapel legen,
wo die beschmierten Blätter sind.
Wär selbstgefällig ihresgleichen.
Kritik könnt ich beiseiteschieben.
Schon ein paar Kleckse würden reichen,
und ich wär so ein Blatt, - beschrieben.
Doch ich bleib lieber weiß, - ja leer.
Verschont mich blos vor eurer Tinte!
Selbst wenn ich dann begehrter wär,
weiß steht mir besser, - wie ich finde.
helmut h.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.03.2023.
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