Bernhard Pappe

Jeder stirbt für sich allein


Es gibt Wünsche und Belange,

doch gibt es ihn nicht,

den Tod von der Stange.

Der Tod als Konfektion?

Ich höre heraus

ironischen Unterton.

Jeder stirbt für sich allein

und das muss auch so sein.

Natürlich kann man zusammen sterben,

in Kriegen, an Seuchen

und ähnlichem Verderben.

Was holt der Tod am Ende sich?

Natürlich das Ich!

Das Ich ist verknüpft mit der Person,

die stirbt immer anders, ich sagte es schon.

Vieles ist heute ähnlich,

gewünscht ist, man schalte sich gleich.

Massenwahn, laut und vernehmlich,

den Tod das niemals erreicht.

Dereinst wird das Ich besteigen

sein individuelles Boot,

vielleicht ist der Styx zu überqueren

oder ein Meer im Abendrot.

Das Ich ist angekommen im unendlichen Sein.

Vorerst ist seine Reise zu Ende, es ist nicht mehr allein.

 

© BPa / 02-2019

Ein Mediziner, der sich intensiv mit den letzten Tagen und Stunden eines Lebens beschäftigt, sagte
sinngemäß in einem Interview: Zum Sterben braucht es einen guten Freund (oder eine gute Freundin), dem
(der) man alles anvertraut, alle Ängste, ebenso alle Hoffnungen. Eine Hand, die hält und die das Ich hernach
loszulassen vermag.
Bernhard Pappe, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.03.2023. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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