Christina Gerlach-Schweitzer
Probleme, die uns normalerweise nicht betreffen
Im kühlen Wetter, gar nicht schön,
musste ich im Niesel gehen.
Ich empfand das als Problem.
Da seh´ ich auf den Plattenwegen,
wie sich Regenwürmer regen.
Sie wandern von der einen Seite
auf die andere Seite, heute.
Genau mittig sah ich einen,
Regenwurm, ´nen ziemlich kleinen.
Er endete in die zwei Spitzen,
worin Beginn und Ende sitzen.
Ich spürte, wie verwirrt er war,
weil er beidseits gleich aussah.
Das Wurmproblem, das wurd´ mir klar:
Er wusste nicht mehr, wo er war,
wohin er ging, woher er kam,
von wo sein Weg den Anfang nahm.
Ihm fiel ja die Entscheidung schwer,
wo denn sein eigener Anfang wär.
Wär das geklärt, dann wüßt´ er doch
mit welcher Spitz´ voran er kroch.
Er hat sich dann sehr langgezogen,
und um- und auch zurückgebogen.
Im Zweifel noch wohin er wollte
und was sein Wandern eigentlich sollte,
er sich mittig dann einrollte.
Meist wurmen uns eigene Probleme.
Wir denken, andere hätten keene.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 12.04.2023.
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