Helmut Hartl
Tangoschritt
Wenn zweiundzwanzig Schädelknochen,
sich pochend um das Großhirn schmiegen.
Das Brustbein und der Schwertfortsatz,
entflammt sich gegenüberliegen.
Wenn Schlüsselbeine, Schulterblatt,
heiß mit den Nackenwirbeln ringen.
Aus Nervensträngen, Rippenbögen,
wallend lustvoll’ Seufzer dringen.
Wenn Darmbein sich und Lendenwirbel,
im Kreuzbeinfieber eng verwinden.
Ellen, Speichen, Oberarme
lodernd sich zum Takte finden
Wenn tobet es in Sitzbein, Becken,
das Steißbein möcht vor Wonne schrei’n.
Im Herzschmerzachteltakte krümmen
sich Knie, Schien- und Wadenbein.
Dann ist dir in den Leib gekrochen,
was leidenschaftlich schier erglüht.
Es ist, als stöhne jeder Knochen,
lusterfüllt im Tangoschritt.
helmut h.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2023.
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