Dietrich Pietsch
Ganz still
Der Tod ist ins Zimmer getreten,
ohne an der Tür zu klopfen;
durch das halboffene Fenster
ist er hereingeglitten;
er hat kein Buch
aus dem Regal geworfen,
die Wanduhr nicht angehalten,
keine Gläser im Schrank
zum Klirren gebracht.
Ganz still
ist er aufgetaucht
und ich habe Schutz gesucht
in deinen verwirrten Augen,
in deiner kraftlosen Hand
unter dem weißen Laken.
Der Tod hat sich zu uns gesetzt
und ich habe ihm zwischen den Rippen
etwas Platz gemacht -
nicht weit vom Herzen,
wo noch der Klang deiner Lieder
nachhallt und sich vermengt
mit dem heftigen Pochen
meines Herzschlags.
©dietrichpietsch 2023
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.04.2023.
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