Wolfgang Scholmanns
Pusteblume
Am Wegrand steht ein Blümelein,
mit traurigem Gesicht.
Es macht sich jeden Tag so fein,
möchte auch so gern beachtet sein,
doch es gefällt wohl nicht.
Es war an einem Tag im Mai,
ich hört´ sein Schluchzen arg.
Ob es denn wohl so hässlich sei,
- dass jeder läuft an ihm vorbei,
und niemand es wohl mag?
Da bückt´ ich mich zu ihm hinab,
und streichelte es zart –
„Dein wunderschönes Frühlingskleid,
leuchtet bis hin zur Sommerzeit,
bis es sich verwandelt hat.“
Es lauschte, als ich zu ihm sprach
und sah mich traurig an –
„Ja, wenn ich mich verwandelt hab
und nahe bin dem kühlen Grab,
tritt man an mich heran.“
Dann sieht man Menschen, jung und alt
in Wald und Wiese steh´n,
und lässt zur Pusteblumenzeit,
mein grau gewordenes Sommerkleid,
schnell mit dem Wind verweh´n.
Text & Foto: c by Wolfgang Scholmanns
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Wolfgang Scholmanns).
Der Beitrag wurde von Wolfgang Scholmanns auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.05.2023.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).