Patrick Rabe
Was der Flieder sah
Du rauhe Schönheit, violetter Flieder!
Wie war mir wohl in deinem Schwindelduft,
ich ging der schönen Freundin an ihr Mieder,
wir hörten eine Nachtigall, die ruft.
Und dann am Tag, in warmen Maienlüften,
verlor ich mich dort unterm Fliederbusch
in deinen weiblichen und wilden Düften,
und dieser Frühling schien mir wie ein Tusch,
ein Klang in der Musik, der alle weckte,
und ein Triumph für unser Liebesglück,
doch war's, dass ich zu hoch mich reckte,
jetzt bringt kein Wind die Freundin mehr zurück.
Es ragt der Fliederbusch hoch über dem Verlust,
du gingst nie wieder in mein Bett,
hast dann zu deinem Mann zurückgemusst,
so grausam ragt der Flieder, violett.
© by Patrick Rabe
geschrieben am Dienstag, 9. Mai 2023, in Hamburg.
Dieses Gedicht klingt an an meine beiden älteren Gedichte "Katzenaugen" und "Septembermond".
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.05.2023.
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