Gabriele Förster-Wöbke

Damals am 1. Weihnachtstag

Wenn Weihnachten die Lichter brennen, 
sieht Oma man zum Baume rennen. 
Das Kerzenwachs, ganz ungeniert, 
den Baum und auch den Teppich ziert. 

Der Schokokringel ist ganz weich, 
der Baum ist nicht auf Steh'n geeicht. 
Lametta, schon zehn Jahre alt, 
in Würsten hängt - so ist es halt. 

Die Weihnachtsgans im Ofen brät, 
die Gäste kommen stets zu spät. 
Kartoffeln, das ist allerhand, 
sind Mus jetzt, aber Gott sei Dank, 
der Rotkohl reißt noch alles raus. 
Inzwischen ist sehr voll das Haus. 

Mit vollem Mund wird viel erzählt. 
Die Oma wirkt schon sehr gequält. 
Dann sind die Gäste doch pappsatt, 
die Oma ist nun völlig platt. 

Per Hand wird jetzt noch abgewaschen, 
am Gansgerippe kann man naschen. 
Die Gäste wollen gar nicht geh'n, 
denn sie sitzen sehr bequem. 

Doch irgendwann, zu später Stunde, 
dreht der Abschied seine Runde. 
Sind dann endlich alle weg, 
wird der Tisch noch abgedeckt. 

Die Oma fällt erschöpft ins Bett, 
denkt: "Es war doch wieder nett. 
Oh, du schöne Weihnachtszeit! 
Es lebe die Gemütlichkeit! "


©Gabriele Förster-Wöbke 17.12.2023
 

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Der Café-Besuch eines Literaten, vielleicht bei einem Cappuccino oder Café crème und einer ordentlich recherchierten Zeitung, wird zu einem Highlight, sollten sich originelle Gedanken hinzugesellen. Die zweite Bestellung ist an den Ober herangetragen, die Blätter der Gazette nach und nach umgeschlagen. Der Erzähler sitzt mit nachdenklicher Miene am Tisch. Er wartet. Während Kaffeedüfte ihn umschmeicheln, kommen die ersten Gedanken. Textfragmente, Bilder und Überlegungen nehmen zögerlich ihren Platz ein. Diese Gefährten sind wenig gesprächig, aber nicht selten beflügelnd, also genau der passende Augenblick für ein Sinngedicht. Ein kleines kompaktes Textfragment, aus zwölf Zeilen nur. In diesem Moment bin ich derjenige, der dort am Tisch sitzt, Papier und Stift aus der Tasche hervorholt. Der mit Glück einen guten Fang aus dem Meer der Worte an Land zieht. Die Gedichte in diesem Buch sind in Cafés entstanden. Oftmals launige Erträge aus zahlreichen Streifzügen durch unsere vielschichtige Alltagswelt. Die korrespondierenden Fotos geben den Versen ein bildhaftes, erzählerisches Gegen- und Gleichgewicht.

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