Karin Ernst
Eine neue Idee
Es schwappt mal wieder über’n großen Teich
ne neue Welle, mancher hofft, er wird reich
als ich eine Sendung im Fernsehen sah
dachte ich lächelnd, das ist doch nicht wahr
wer hat sich nur das wieder ausgedacht
vor kurzem noch wurd’ ich fast ausgelacht
als ich neu überlegte, zu kaufen mir Wolle
bald war die Idee eine nicht mehr so tolle
das Stricken sei out, erzählte man mir
such was and’res zu tun stattdessen dir
nun gibt es drüben gegen Stress – ganz hipp
auf allen Kanälen plötzlich den Tipp
mit dem Wollknäuel wird ab jetzt meditiert
Yoga und Internet an Interesse verliert
bei Wolle und Bagels trifft man sich im Café
es klappern die Nadeln, man trinkt grünen Tee
Manhattan wird zur Hochburg der Strickkunst ernannt
angeblich will nachziehen das übrige Land
Frauen und Männer sind von Wolle besessen
manche sollen dabei die Termine vergessen
ich muss wirklich schmunzeln, von wegen neu
dieser Handarbeit war über Jahre ich treu
kann Socken gar stricken, der Anschlag gelingt
ist’s nicht toll, was man als „neu“ rüber bringt
doch will ich mal schauen, wie lange das hält
was als Renner kommt aus der Neuen Welt
und falls jemand nun sollte Lust kriegen drauf
im Kaufhaus gibt’s Wolle und Nadeln zuhauf.
(c) Karin Ernst
Vorheriger TitelNächster TitelIch habe mich köstlich amüsiert, als der Fernsehsender(hab beim Zappen kurz hineingeschaut) diesen Beitrag brachte. Menschen sitzen mit beinahe überdimensional dicken/langen Stricknadeln in diesem Riesencafé, an der Seite Regale voller Wolle, Tische im ganzen Raum verteilt. Die Idee stammt von einer Frau, die sich an das Stricken erinnerte, Hilfestellung gibt, diesen Ort als Treffpunkt erfand. Dicke Wolle ist angesagt, oft regenbogenbunt. Bei der Nadelstärke tippe ich auf mind. 12 (wer strickt, weiß, wovon ich rede). Vom Manager bis zur Studentin hat's jeden gepackt: Das meditative Stricken :-).
Lieben Wochenendgruß von Karin.Karin Ernst, Anmerkung zum Gedicht
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2004.
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