Barbara Platzer

Das Phänomen Mensch

Das Phänomen Mensch

Wir entwickelten uns aus Affen,
die wir heute in Zoos hinter Gittern präsentieren,
an denen wir Versuche durchführen, die wir foltern und töten.
Wir eroberten die Welt auf dem Rücken der Pferde,
die wir heue fangen, zähmen und missbrauchen
und wenn sie nutzlos geworden sind, wir ein lebloses Ding auf den Mist werfen.
Uns Menschen standen treue Hunde zur Seite,
die uns früher bei der Jagd halfen, Schlitten zogen und uns liebten,
heute halten wir sie oft an kurzen Leinen, mit Halsband und Maulkorb,
funktionieren sie zu Modepüppchen um und züchten was das Zeug hält,
nur um haarlose Würmer oder Winzhunde zu bekommen,
die wir immer schön unter dem Arm halten können.
Von den Vögeln übernahmen wir die Vision zu fliegen,
in den Himmel zu steigen und die Welt von oben zu erblicken.
Wir bauten Flugzeuge, die die Macht hatten uns in die Lüfte zu tragen
und die Vögel starben in ihren Turbinen.
Das Meer überquerten wir mit großen Schiffen,
fangen aus ihm Fische und Krebse für unseren eigenen Verzehr
und vernichten in wenigen Minuten ein Wunder der Natur,
da unsere Öldampfe wieder einmal Mist gebaut haben.
Wälder, die sich über ganze Kontinente erstreckten,
gaben uns ihr Holz,
aus ihnen bauten wir Häuser, Ställe und Brücken.
Heute bauen wir große Maschinen und vernichten den Regenwald.
Ja, wir Menschen, schaffen es sogar uns selbst zu vernichten.
Wir führen Kriege und erfinden Massenvernichtungswaffen.
Wir lassen Bomben auf Städte fallen und radieren ihren Namen von der Landkarte.
Wir töten sogar unsere eigenen Kinder, die noch nichts vom Krieg verstehen,
die nichts wissen, von Politik und Regierung
und machen aus ihnen Verkrüppelte, Weise und Heimatlose.
Wir Menschen brauchen keine Naturkatastrophen und keine Krankheiten mehr,
denn irgendwann einmal, werden wir uns selbst in den Rücken stechen:
Ein kleiner Unfall im Biolabor, eine Bombe über dem Chemiebaukasten,
eine Unachtsamkeit bei der Herstellung einer neuen Atombombe.
Ja, wir Menschen sind wirklich ein Phänomen.
Wir stehen an der Spitze der Nahrungskette,
und sind das Komplexeste was die Erde je hervorgebracht hat.
Wir sind ein Wunder und gleichzeitig der größte Fehler, den die Natur je gemacht hat,
denn wir haben die Macht, sie und die ganze Erde zu vernichten.

Es ist schrecklich, was sich Menschen gegenseitig antun können. In diesen Zeilen habe ich versucht meine Wut zu verarbeiten.Barbara Platzer, Anmerkung zum Gedicht

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.10.2004. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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